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Die­ses Pro­jekt wurde vor län­ge­rer Zeit geprüft.
Das Por­trät spie­gelt den Stand zum Zeit­punkt der Ana­lyse wider. Das Datum fin­den Sie unten.
Orga­ni­sa­tio­nen und Pro­jekte ent­wi­ckeln sich wei­ter, daher kön­nen wir keine Garan­tie geben, dass die Daten aktu­ell sind. Bei Fra­gen kon­tak­tie­ren Sie am bes­ten das Pro­jekt.

Das Deutsch-Tür­ki­sche Forum (DTF) in Stutt­gart setzt sich mit dem Sti­pen­dien- und Men­to­ren­pro­gramm für die Inte­gra­tion der tür­kisch­stäm­mi­gen Bevöl­ke­rung unter Aner­ken­nung ihrer kul­tu­rel­len Wur­zeln ein. Im Projekt„Agabey-Abla” wer­den Mentor*innen ein­ge­setzt, um tür­kisch­stäm­mige Grund- und Hauptschüler*innen (1. bis 7. Klasse) sowie Gymnasiast*innen sowohl in ihren schu­li­schen Leis­tun­gen zu för­dern als auch ihre soziale Kom­pe­tenz zu ver­bes­sern.

Die Mentor*innen sind Student*innen und Gymnasiast*innen mit tür­ki­schem Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Sie geben wöchent­lich zwei Stun­den im Eins-zu-Eins-Ver­hält­nis För­der­un­ter­richt in den Räu­men der jewei­li­gen Koope­ra­ti­ons­schule. Je nach indi­vi­du­el­lem Bedarf der Kin­der beinhal­ten die Stun­den Deutsch, Mathe­ma­tik oder Eng­lisch. Dar­über hin­aus beglei­ten sie ihre „jün­ge­ren Geschwis­ter” auch außer­halb der Schule bei Aus­flü­gen, Besu­chen in Museen oder Büche­reien und bei kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen.

Über die Zeit ent­steht ein enges Ver­trau­ens­ver­hält­nis, sodass sich die Kin­der auch bei außer­schu­li­schen Schwie­rig­kei­ten (Fami­lie, Freun­des­kreis, per­sön­li­che Pro­bleme) an die Mentor*innen wen­den. Aber auch die Eltern fas­sen Ver­trauen, indem sie ein­be­zo­gen wer­den. So beglei­ten die Mentor*innen die Eltern bei­spiels­weise zu Schul­sprech­ta­gen. Dadurch wer­den sie gewis­ser­ma­ßen zur „gro­ßen Schwester/​großem Bru­der” im tür­ki­schen Ver­ständ­nis von Fami­lie.

Eine externe Eva­lua­tion im Auf­trag des DTF ergab eine signi­fi­kante Ver­bes­se­rung der schu­li­schen Leis­tun­gen der Schüler*inn sowie der sozia­len und päd­ago­gi­schen Kom­pe­ten­zen der Men­to­ren. Der Eva­lua­ti­ons­be­richt zeigt zudem einen hohen Zufrie­den­heits­wert bei Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen. Über die fach­li­chen Ver­bes­se­run­gen hin­aus erle­ben ins­be­son­dere die Kin­der eine Stei­ge­rung ihres Selbst­wert­ge­fühls und ent­de­cken neue Wege der Frei­zeit­ge­stal­tung.

Die Mentor*innen wei­sen selbst oft einen holp­ri­gen Bil­dungs­weg auf. Dass sie es den­noch geschafft haben, macht sie für Kin­der und deren Eltern zu einem beson­de­ren Vor­bild. Ein häu­fig zu hören­der Satz der jün­ge­ren „Geschwis­ter” ist: „Ich möchte mal stu­die­ren, wie der Aga­bey oder die Abla.”

Auch die Mentor*innen pro­fi­tie­ren. Neben dem Sti­pen­dium erhal­ten sie regel­mä­ßige Fort­bil­dun­gen und wer­den Teil eines wach­sen­den Mentor*innen-Netzwerks. Beson­ders geschätzt wird jedoch die Chance, über das Pro­jekt mit den eige­nen sozia­len Wur­zeln eng ver­bun­den zu blei­ben.

Deutsch-Türkisches Forum Stuttgart e.V.

www.dtf-stuttgart.de
unterstützte SDG
Zielgruppe
Eltern, Geflüchtete & Migrant*innen, Kinder, Jugendliche & Heranwachsende
Standort
Baden-Württemberg
Untersucht
12/2010
Geprüft im rahmen von
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