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Die­ses Pro­jekt wurde vor län­ge­rer Zeit geprüft.
Das Por­trät spie­gelt den Stand zum Zeit­punkt der Ana­lyse wider. Das Datum fin­den Sie unten.
Orga­ni­sa­tio­nen und Pro­jekte ent­wi­ckeln sich wei­ter, daher kön­nen wir keine Garan­tie geben, dass die Daten aktu­ell sind. Bei Fra­gen kon­tak­tie­ren Sie am bes­ten das Pro­jekt.

Die Kin­der des Vier­tels haben über­wie­gend einen tür­ki­schen oder ara­bi­schen Migra­ti­ons­hin­ter­grund. In ihren Fami­lien ler­nen sie nur wenig, was über den Hori­zont ihrer fami­liä­ren und eth­ni­schen Bezüge hin­aus­geht. Ein Groß­teil der Fami­lien ist als sozial schwach ein­zu­stu­fen. Viele Kin­der haben schon in der Grund­schule Schwie­rig­kei­ten, dem Unter­richt zu fol­gen. Nicht sel­ten fehlt ihnen zu Hause eine feste Übungs­struk­tur und die Mög­lich­keit, kon­zen­triert zu ler­nen.

Eines sei­ner Pro­jekte ist die Schü­ler­hilfe mit ihren wöchent­lich knapp 60 Schü­ler­hil­fe­grup­pen. Die erwach­se­nen Schülerhelfer*innen kom­men über­wie­gend aus der bür­ger­li­chen Mit­tel­schicht außer­halb des Vier­tels. Sie bie­ten in klei­nen Grup­pen mit bis zu drei Kin­dern kos­ten­los Hilfe bei schu­li­schen Pro­ble­men an. Dies geschieht zu fes­ten, ver­bind­li­chen Zei­ten, in denen die Kin­der in ruhi­ger Atmo­sphäre struk­tu­riert ler­nen kön­nen – für viele etwas ganz Neues.

Die Kin­der und Schülerhelfer*innen ver­ein­ba­ren klare Abspra­chen und gemein­same Rituale. Dadurch wer­den wich­tige Sekun­där­tu­gen­den wie Ter­min­treue, Ver­läss­lich­keit und Ver­ant­wor­tung ver­mit­telt. Inner­halb des gesetz­ten Rah­mens gibt es aller­dings auch viel Frei­heit und Raum für Krea­ti­vi­tät. Klei­nere Aus­flüge und Akti­vi­tä­ten mit den Kin­dern über die Gren­zen des Roll­berg­vier­tels hin­aus gehö­ren eben­falls zum Kon­zept.

Der Schlüs­sel zum Erfolg ist jedoch der Kon­takt zu den Fami­lien der Kin­der, der sowohl von den Ver­eins­ver­ant­wort­li­chen als auch von den Schü­ler­hel­fern gesucht und gepflegt wird. Dadurch ent­steht Ver­trauen, was sich nach­hal­tig posi­tiv auf die Ent­wick­lung und Inte­gra­tion der Kin­der aus­wirkt. Und die inten­sive Betreu­ung wirkt: Die Sprach‑, Lese- und Schreib­fä­hig­kei­ten der Schü­ler ver­bes­ser­ten sich. Das hat wie­derum posi­tive Aus­wir­kun­gen auf Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten und Fehl­ent­wick­lun­gen der Kin­der. Beein­dru­ckend ist, dass viele Sechst­kläss­ler, die über einen län­ge­ren Zeit­raum regel­mä­ßig an der Schü­ler­hilfe teil­nah­men, sogar eine Emp­feh­lung für das Gym­na­sium erhiel­ten.

Auch die Eltern bemer­ken zuneh­mend die posi­ti­ven Wir­kun­gen bei ihren Kin­dern, die sie der „Schü­ler­hilfe” zuschrei­ben. Das stärkt ihr Ver­trauen in das deut­sche Bil­dungs­sys­tem. Viele Eltern enga­gie­ren sich sogar selbst stär­ker für die Bil­dung ihrer Kin­der. Der Ver­ein und das „Netz­werk Schü­ler­hilfe” leis­ten einen Bei­trag zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät im Roll­berg­vier­tel, denn Respekt und Ver­bind­lich­keit zei­gen unmit­tel­bare Aus­wir­kun­gen auf das Stadt­teil­le­ben.

MORUS 14 e.V.

www.morus14.de
unterstützte SDG
Zielgruppe
Eltern, Geflüchtete & Migrant*innen, Kinder, Jugendliche & Heranwachsende
Standort
Berlin
Untersucht
12/2010
Geprüft im rahmen von
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