Wir­kung & Fundraising

Erfolg­rei­ches Fund­rai­sing durch plau­si­ble Wirkungsbelege

Geldgeber*innen spen­den nicht ins Blaue hin­ein. Staat­li­che Insti­tu­tio­nen wie auch durch Spen­den­skan­da­le ver­un­si­cher­te Spender*innen erwar­ten zuneh­mend, dass eine Orga­ni­sa­ti­on die Qua­li­tät ihrer Arbeit tat­säch­lich nach­wei­sen kann. Dass sie bewei­sen kann, wel­che Ver­än­de­run­gen – Wir­kun­gen! – sie bei den Ziel­grup­pen erreicht hat. Und wel­che Ange­bo­te und was für ein Auf­wand dafür nötig waren.

Wer hier­auf die pas­sen­den Ant­wor­ten parat hat, stellt sein Fund­rai­sing auf soli­de­re Beine. 

Fund­rai­sing muss überzeugen!

Weil wir X errei­chen wol­len, ist unse­re Orga­ni­sa­ti­on nach Sche­ma A auf­ge­baut und bie­ten wir die Maß­nah­men B und C an, deren Wirk­sam­keit wir durch Metho­de D regel­mä­ßig über­prü­fen …” – Wer eine Kau­sal­ket­te bzw. Wir­kungs­lo­gik zwi­schen der eige­nen Arbeit und den erziel­ten Wir­kun­gen bei der Ziel­grup­pe her­stel­len kann, besitzt beim Fund­rai­sing unschlag­ba­re Argu­men­te gegen­über poten­zi­el­len UnterstützerInnen.

Wie weist man denn sei­ne sozia­le Wir­kung nach?

Im Grun­de geht es dar­um, die Ant­wor­ten auf die fol­gen­den Fra­gen in eine logi­sche Ket­te zu bringen:

  • Was genau möch­te die Orga­ni­sa­ti­on errei­chen, bezo­gen auf die Ziel­grup­pe und die Gesell­schaft allgemein?
  • Wel­che Akti­vi­tä­ten und Maß­nah­men wer­den des­halb durch­ge­führt und mit wel­chem Ziel?
  • Wel­che Wir­kun­gen erzie­len die Maß­nah­men? Wer wur­de erreicht und was konn­te kon­kret ver­än­dert werden?
  • Wel­che Erhe­bungs­me­tho­den wer­den ein­ge­setzt, um all das zu doku­men­tie­ren und zu mes­sen”?

Aus der Ana­ly­se von über 3.000 Orga­ni­sa­tio­nen wis­sen wir: Die­se Kau­sal­ket­te, im Fach­sprech: Wir­kungs­lo­gik”, bringt erheb­li­che Wett­be­werbs­vor­tei­le fürs Fund­rai­sing. Und es begüns­tigt erheb­lich das inter­ne Pro­jekt­ma­nage­ment!

Natür­lich braucht es eini­ges an Hirn­schmalz, eine sol­che Wir­kungs­lo­gik zu ent­wi­ckeln. Aber: Wer sich die Mühe macht, besitzt hin­ter­her nicht nur hand­fes­te Bele­ge für ein bes­se­res Fund­rai­sing. Denn par­al­lel erge­ben sich immer auch Hin­wei­se dar­auf, wel­che Pro­zes­se opti­mie­rungs­be­dürf­tig sind und war­um womög­lich bestimm­te Pro­jekt­zie­le ver­fehlt wur­den. Eine Wir­kungs­lo­gik bringt also auch die Qua­li­täts­ent­wick­lung in Schwung!

Wir­kung … bit­te was?

Was ist eigent­lich Wir­kung”? – Ver­ein­facht gesagt sind Wir­kun­gen Ver­än­de­run­gen, die unmit­tel­bar bei den Ziel­grup­pen, in deren Lebens­um­feld oder der Gesell­schaft ins­ge­samt erreicht wer­den. Wenn etwa Ihre Ziel­grup­pe neu­es Wis­sen erwirbt, Hand­lungs­wei­sen ver­än­dert oder sozi­al auf­steigt, spricht man von Wir­kung. (Ein­zel­hei­ten dazu fin­den Sie auf der Sei­te Was ist sozia­le Wir­kung?” …)

Wir­kungs­lo­gik erstel­len – so geht’s

Um Ihre Wir­kungs­lo­gik zu ermit­teln, set­zen Sie zunächst die gesell­schaft­li­che Situa­ti­on und die Visi­on Ihrer Orga­ni­sa­ti­on mit­ein­an­der in Bezug.

  • Situa­ti­on: Wel­ches spe­zi­fi­sche gesell­schaft­li­che Pro­blem wol­len Sie lösen? Wel­che Ursa­chen füh­ren zu dem Pro­blem? Wel­che Fol­gen erge­ben sich dar­aus? Erstel­len Sie eine Ursachenkette!
  • Visi­on: Wel­che lang­fris­ti­gen gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen möch­ten Sie kon­kret in Bezug auf das beschrie­be­ne Pro­blem errei­chen? Wel­chen idea­len gesell­schaft­li­chen Zustand stre­ben Sie an? – Die­se Fra­gen mögen banal erschei­nen, aber Sie wären über­rascht, wie vie­le Orga­ni­sa­tio­nen Schwie­rig­kei­ten haben, ihre Visi­on klar zu benennen.

Auf Grund­la­ge der gesell­schaft­li­chen Situa­ti­ons­be­schrei­bung und der Visi­on, ent­wi­ckeln Sie nun die nächs­ten Schrit­te Ihrer Fund­rai­sing-Wir­kungs­lo­gik. Hier­für hilf­reich sind fol­gen­de Fragen:

  • Outcome/​Impact: Wel­che Veränderungen/​Wirkungen bei wel­chen Ziel­grup­pen sind erfor­der­lich, um die ange­streb­ten gesell­schaft­li­chen Veränderungen/​Wirkungen zu erreichen?
  • Out­put: Mit wel­chen Akti­vi­tä­ten und Leis­tun­gen sol­len wel­che Ver­än­de­run­gen bei wel­cher Ziel­grup­pe bewirkt wer­den? Beden­ken Sie: Um ein gesell­schaft­li­ches Pro­blem zu lösen, gibt es häu­fig vie­le Wege. An wel­cher kon­kre­ten Stel­le der Ursa­chen­ket­te set­zen Sie mit Ihren Akti­vi­tä­ten an?
  • Input: Wel­che Res­sour­cen (finan­zi­el­le, per­so­nel­le etc.) sind für die Durch­füh­rung der Akti­vi­tä­ten bzw. Bereit­stel­lung der Leis­tun­gen erforderlich?

Die Abbil­dung ver­deut­licht, wie Sie zu einer Wir­kungs­lo­gik gelangen:

Ausgehend vom gesellschaftlichen Problem und den Bedarfen der Zielgruppen, leiten sich die Wirkungsziele der Organisation ab. Aus den auf diesen Wirkungszielen fußenden Angeboten ergeben sich Wirkungen (Outcomes), die im Idealfall einen gesamtgesellschaftlichen Impact nach sich ziehen, der wiederum zur Lösung eines gesellschaftlichen Problems beiträgt.
Ausgehend vom gesellschaftlichen Problem und den Bedarfen der Zielgruppen, leiten sich die Wirkungsziele der Organisation ab. Aus den auf diesen Wirkungszielen fußenden Angeboten ergeben sich Wirkungen (Outcomes), die im Idealfall einen gesamtgesellschaftlichen Impact nach sich ziehen, der wiederum zur Lösung eines gesellschaftlichen Problems beiträgt.

Die Ant­wor­ten hier­auf müs­sen Sie nun in eine kla­re und schlüs­si­ge Kau­sal­ket­te brin­gen. Klar und schlüs­sig nicht nur für Sie, son­dern vor allem für Außen­ste­hen­de und poten­zi­el­le Unter­stüt­ze­rin­nen und Unter­stüt­zer! Übri­gens: Die­se Kau­sal­ket­te muss und soll­te kei­nes­wegs nur auf Kenn­zah­len basie­ren. Kenn­zah­len hel­fen zwar, Zusam­men­hän­ge bes­ser ver­ste­hen zu kön­nen. Sie sind jedoch kein allei­ni­ger Maß­stab zur Erfolgsmessung!

Ein Gesamt­bild ergibt sich erst, wenn sie mit qua­li­ta­ti­ven Aus­sa­gen ver­knüpft wer­den: Was sagen Pro­jekt­be­tei­lig­te, wie bewer­tet die Ziel­grup­pe ein­zel­ne Maß­nah­men? Grup­pen­dis­kus­sio­nen, Lern­run­den, Feed­back­aus­wer­tun­gen, Inter­views von Pro­jekt­be­tei­lig­ten und Kos­ten­auf­stel­lun­gen sind nied­rig­schwel­li­ge Mess­in­stru­men­te”. Gewinn­brin­gen­der, aber auf­wän­di­ger, sind regel­mä­ßi­ge Fra­ge­bo­gen­ak­tio­nen, Inter­views mit wich­ti­gen Ziel­grup­pen oder gar wis­sen­schaft­li­che Evaluationen.

    Vor­teil Wirkungslogik

    Eine Wir­kungs­lo­gik hat fürs Fund­rai­sing drei­fa­chen Nutzen:

    1. Wer sich gründ­lich und sys­te­ma­tisch mit der eige­nen Wir­kungs­ket­te beschäf­tigt, kann prä­gnan­ter erklä­ren, wie das eige­ne Pro­jekt funk­tio­niert und wel­che Wir­kun­gen es erzielt. Kurz: Sie kom­men schnel­ler auf den Punkt.
    2. Zwar infor­mie­ren die meis­ten Spen­den­or­ga­ni­sa­tio­nen über ihre Akti­vi­tä­ten, aber nur eine Min­der­heit berich­tet über ihre Wir­kun­gen. Wer eine Wir­kungs­lo­gik nach­wei­sen kann, hebt sich wohl­tu­end vom Wett­be­werb ab. Fürs Fund­rai­sing bedeu­tet eine Wir­kungs­lo­gik qua­si ein Allein­stel­lungs­merk­mal.
    3. Eine Wir­kungs­lo­gik ist zu weit mehr nüt­ze, als nur Wir­kun­gen bes­ser dar­zu­stel­len. Der eigent­li­che Mehr­wert für Ihr Fund­rai­sing ergibt sich durch die Ver­knüp­fung Ihrer Akti­vi­tä­ten mit den erziel­ten Wir­kun­gen bei den Ziel­grup­pen. Genau dann ent­steht ein kla­res Bild von dem was Sie tun, war­um Sie es tun und war­um Sie dafür Unter­stüt­zung benö­ti­gen. Dann gewin­nen Sie das Ver­trau­en Ihrer Spender*innen.

    Übri­gens: Eine wert­vol­le Hil­fe­stel­lung für das Ent­wi­ckeln einer Wir­kungs­lo­gik bie­tet der Social Report­ing Stan­dard (SRS). Der SRS fragt gezielt ent­spre­chen­de Daten und Bele­ge ab, die Sie auch für Ihre Fund­rai­sing-Argu­men­ta­ti­on nut­zen kön­nen! Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie auf unse­rer The­men­sei­te zum SRS …

    Falls Sie dar­über hin­aus Infor­ma­tio­nen benö­ti­gen oder eine indi­vi­du­el­le Bera­tung wün­schen – etwa, wie Sie die Wir­kungs­lo­gik Ihrer Orga­ni­sa­ti­on ermit­teln etc. – kon­tak­tie­ren Sie uns bitte!