ikimiz-Mentoring (vormals Agabey-Abla)
Das Projekt wurde mit dem Wirkt-Siegel prämiert: Dezember 2010
Kinder mit türkischem Migrationshintergrund werden in ihrer schulischen Entwicklung oftmals nicht ausreichend von ihren Eltern unterstützt. Das Mentorenprojekt ikimiz-Mentoring (vormals Agabey-Abla) füllt diese Lücke mit „großen Brüdern” (Agabey) bzw. „großen Schwestern” (Abla).
Das Deutsch-Türkische Forum (DTF) in Stuttgart setzt sich mit dem Stipendien- und Mentorenprogramm für die Integration der türkischstämmigen Bevölkerung unter Anerkennung ihrer kulturellen Wurzeln ein. Im Projekt„Agabey-Abla” werden Mentor*innen eingesetzt, um türkischstämmige Grund- und Hauptschüler*innen (1. bis 7. Klasse) sowie Gymnasiast*innen sowohl in ihren schulischen Leistungen zu fördern als auch ihre soziale Kompetenz zu verbessern.
Die Mentor*innen sind Student*innen und Gymnasiast*innen mit türkischem Migrationshintergrund. Sie geben wöchentlich zwei Stunden im Eins-zu-Eins-Verhältnis Förderunterricht in den Räumen der jeweiligen Kooperationsschule. Je nach individuellem Bedarf der Kinder beinhalten die Stunden Deutsch, Mathematik oder Englisch. Darüber hinaus begleiten sie ihre „jüngeren Geschwister” auch außerhalb der Schule bei Ausflügen, Besuchen in Museen oder Büchereien und bei kulturellen Veranstaltungen.
Über die Zeit entsteht ein enges Vertrauensverhältnis, sodass sich die Kinder auch bei außerschulischen Schwierigkeiten (Familie, Freundeskreis, persönliche Probleme) an die Mentor*innen wenden. Aber auch die Eltern fassen Vertrauen, indem sie einbezogen werden. So begleiten die Mentor*innen die Eltern beispielsweise zu Schulsprechtagen. Dadurch werden sie gewissermaßen zur „großen Schwester/großem Bruder” im türkischen Verständnis von Familie.
Eine externe Evaluation im Auftrag des DTF ergab eine signifikante Verbesserung der schulischen Leistungen der Schüler*inn sowie der sozialen und pädagogischen Kompetenzen der Mentoren. Der Evaluationsbericht zeigt zudem einen hohen Zufriedenheitswert bei Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen. Über die fachlichen Verbesserungen hinaus erleben insbesondere die Kinder eine Steigerung ihres Selbstwertgefühls und entdecken neue Wege der Freizeitgestaltung.
Die Mentor*innen weisen selbst oft einen holprigen Bildungsweg auf. Dass sie es dennoch geschafft haben, macht sie für Kinder und deren Eltern zu einem besonderen Vorbild. Ein häufig zu hörender Satz der jüngeren „Geschwister” ist: „Ich möchte mal studieren, wie der Agabey oder die Abla.”
Auch die Mentor*innen profitieren. Neben dem Stipendium erhalten sie regelmäßige Fortbildungen und werden Teil eines wachsenden Mentor*innen-Netzwerks. Besonders geschätzt wird jedoch die Chance, über das Projekt mit den eigenen sozialen Wurzeln eng verbunden zu bleiben.

Diese Daten sind nicht mehr aktuell.
Das Projekt wurde bereits vor längerer Zeit ausgezeichnet, daher sind einige Angaben eventuell veraltet. Das Wirkt-Siegel gilt aber weiterhin. Bei Fragen kontaktieren Sie uns gern!

Themenbereiche
- Flucht & Integration
- Bildung & Qualifizierung
- Patenprogramme
Zielgruppe
- Kinder & Jugendliche
- Eltern
- Flüchtlinge & Migrant*innen
Standort
- Baden-Württemberg
Reichweite
- Regional