Frühe Hilfen in Flensburg

Das Pro­jekt wur­de mit dem Wirkt-Sie­gel prä­miert: Mai 2012

Schutz­en­gel möch­te vor allem die Eltern errei­chen, die sich trotz Über­for­de­rung mit ihrem Baby kei­ne Hil­fe suchen. Dafür setzt die Orga­ni­sa­ti­on auf Arzt­pra­xen und Kli­ni­ken als Ver­mitt­ler. Die­se machen in vie­len Fäl­len pro­blem­be­las­te­te Fami­li­en direkt nach der Geburt ihres Kin­des auf das Schutz­en­gel-Pro­jekt aufmerksam.

Ers­te Anlauf­stel­le sind dann die drei offe­nen Eltern­ca­fés: Hier kön­nen sich jun­ge Müt­ter und Väter mit Kin­dern bis drei Jah­ren an fünf Tagen in der Woche aus­tau­schen, zur Baby­mas­sa­ge oder zum gemein­sa­men Früh­stück tref­fen, zusam­men bas­teln und sin­gen. Die Gemein­schaft mit ande­ren Fami­li­en erleich­tert Neu­lin­gen den Zugang zum Pro­jekt und senkt die Hemm­schwel­le, auch wei­te­re Ange­bo­te in Anspruch zu neh­men. Denn in den Eltern­ca­fés ste­hen auch immer Heb­am­men und Päd­ago­gen für infor­mel­le Gesprä­che zur Ver­fü­gung. So ergibt sich aus einem locke­ren Tref­fen leicht kon­kre­te Hilfe.

Um die Kom­pe­ten­zen der Eltern zu stär­ken, wer­den sie in Sachen Erzie­hung, Gesund­heit und Ernäh­rung, aber auch bei per­sön­li­chen Pro­ble­men bera­ten. Dabei sind die Fami­li­en­heb­am­men vor allem für medi­zi­ni­sche und sozia­le Fra­gen zustän­dig. Durch ihre Arbeit kön­nen Ent­wick­lungs­schä­den bei Klein­kin­dern sofort erkannt und ent­spre­chen­de För­der­maß­nah­men ergrif­fen werden.

Zusätz­lich zu die­sem Ange­bot unter­stüt­zen Fami­li­en­be­glei­ter die jun­gen Eltern im All­tag bei Behör­den­gän­gen, Erzie­hungs­fra­gen und der Haushaltsorganisation.

Mit der Kom­bi­na­ti­on aus unge­zwun­ge­nem Aus­tausch, prak­ti­scher All­tags­hil­fe und kom­pe­ten­ten Ansprech­part­nern erreicht Schutz­en­gel auch Fami­li­en, die sonst als uner­reich­bar gelten.

Dies liegt nicht zuletzt an der Fle­xi­bi­li­tät des Pro­jekts. Es ermög­licht alle For­men der Fami­li­en­hil­fe – vom Eltern­trai­ning über die Gesund­heits­för­de­rung der Kin­der bis hin zur Beglei­tung der Eltern bei der Job­su­che. Zudem pas­sen die Pro­jekt­mit­ar­bei­ter das lau­fen­de Pro­gramm stets an die Wün­sche ihrer Besu­cher an.

Knapp 6.700 Besu­cher fan­den 2011 den Weg in die drei Eltern­treff­punk­te, die Schutz­en­gel mitt­ler­wei­le in sozi­al­schwa­chen Stadt­vier­teln Flens­burgs ein­ge­rich­tet hat. 108 Fami­li­en wur­den in die­sem Zeit­raum inten­siv betreut. Die Eltern ent­wi­ckel­ten durch die Beglei­tung der Fach­kräf­te vor Ort eine deut­lich posi­ti­ve­re Ein­stel­lung zu ihren Kin­dern und lern­ten, auch mit ihren eige­nen Pro­ble­men bes­ser zurecht­zu­kom­men. Außer­dem konn­ten vie­le durch die Eltern­ca­fés erst­mals aus ihrer Iso­la­ti­on geholt und in ein sozia­les Netz­werk ein­ge­bun­den wer­den. Die Kin­der pro­fi­tie­ren nicht nur psy­chisch von der bes­se­ren Lebens­be­wäl­ti­gung ihrer Eltern, son­dern erhal­ten auch die Mög­lich­keit, gesund aufzuwachsen.

Durch die gute Ver­net­zung von Schutz­en­gel vor Ort kön­nen die Fami­li­en zudem über die Ent­wick­lungs­pha­sen ihrer Kin­der hin­weg an ande­re Hilfs­an­ge­bo­te über­ge­ben werden.

Themenbereiche

  • Armut
  • Patenprogramme

Zielgruppe

  • Kinder & Jugendliche
  • Eltern
  • Sozial Schwache

Standort

  • Schleswig-Holstein

Reichweite

  • Regional