Kisiko

Das Pro­jekt wur­de mit dem Wirkt-Sie­gel prä­miert: März 2016

Kisi­ko bie­tet Kin­dern sucht­kran­ker Eltern einen geschütz­ten Raum, in dem sie Akzep­tanz, Bestä­ti­gung und posi­ti­ve Erleb­nis­se erfahren.

Es gibt viel­fäl­ti­ge Sucht­be­ra­tungs­an­ge­bo­te für Erwach­se­ne, doch die Kin­der sucht­be­trof­fe­ner Fami­li­en wer­den oft ver­ges­sen. Deutsch­land­weit gibt es 2,65 Mil­lio­nen Kin­der mit sucht­kran­ken Eltern, allein in Mann­heim sind es 7.500. Wenn Eltern­tei­le von Alko­hol, Medi­ka­men­ten oder Dro­gen abhän­gig sind, lei­den dar­un­ter unmit­tel­bar auch die Kin­der. Sie ver­lie­ren ihre posi­ti­ven Vor­bil­der, kön­nen mit nie­man­dem über ihre Sor­gen reden und kap­seln sich ab. Oft füh­len sie sich sogar selbst ver­ant­wort­lich für die Sucht der Eltern. Die Fol­gen: Kin­der sucht­kran­ker Eltern nei­gen zu auf­fäl­li­gem Ver­hal­ten, haben Schwie­rig­kei­ten in der Schu­le und es fällt ihnen schwer, Kon­flik­te zu lösen.

Akzep­tanz, Bestä­ti­gung und posi­ti­ve Erfah­run­gen: das ver­mit­telt Kisi­ko Kin­dern zwi­schen 6 und 12 Jah­ren bei wöchent­li­chen Tref­fen. In klei­nen Grup­pen von zehn Kin­dern gibt es den geschütz­ten Ort, offen über die Sucht der Eltern zu spre­chen, Erfah­run­gen aus­zu­tau­schen und den eige­nen Gefüh­len Raum zu geben. Unter päd­ago­gi­scher Betreu­ung wer­den Wege geöff­net, um Kon­flik­te aus­zu­drü­cken und Gren­zen auf­zu­zei­gen. Frei­zeit­fahr­ten schaf­fen auch räum­li­chen Abstand und stär­ken das Gruppengefühl.

Schuld­ge­füh­le abbau­en, den Selbst­wert stär­ken und ein­fach wie­der Kind sein — das ist der erfolg­rei­che Ansatz von Kisi­ko. Dazu kommt die beglei­ten­de Eltern­ar­beit: Ein­zel­ge­sprä­che schaf­fen ein Bewusst­sein für die Bedürf­nis­se der Kin­der und hel­fen, wie­der als Fami­lie zusam­men zu leben.

Für Kin­der aus sucht­be­las­te­ten Fami­li­en schafft Kisi­ko einen ver­trau­ten Rah­men, an dem es zu Hau­se fehlt. Das The­ma Sucht wird ent­ta­bui­siert, ein spie­le­ri­scher Rah­men hilft, über fami­liä­re Sor­gen zu spre­chen. Wo der Kopf wie­der frei ist, ver­bes­sern sich schu­li­sche Leis­tun­gen, Kon­tak­te zu Gleich­alt­ri­gen kön­nen wie­der auf­ge­nom­men wer­den. Regel­mä­ßi­ge Grup­pen­ar­beit und frei­zeit­päd­ago­gi­sche Maß­nah­men lösen aus sozia­ler Iso­la­ti­on und zei­gen prak­ti­sche Wege, Kon­flik­te zu lösen. Damit sich die Kin­der anschlie­ßend nicht wie­der ein­igeln, ver­mit­telt Kisi­ko in ande­re Frei­zeit­an­ge­bo­te wie zum Bei­spiel Sportvereine.

Mit dem Ange­bot für die oft ver­ges­se­nen Kin­der sucht­kran­ker Eltern hat der Cari­tas­ver­band Mann­heim ein Pro­jekt mit Vor­bild­cha­rak­ter ent­wi­ckelt. Sei­ne Stär­ke ist die Ver­net­zung mit ande­ren Akteur*innen, aber auch die enge Anbin­dung an haus­ei­ge­ne Ange­bo­te wie die Sucht­be­ra­tung. Die Kin­der und ihre Lebens­qua­li­tät fest im Blick: Der kla­re Ansatz von Kisi­ko hat das Poten­ti­al, zum gene­rel­len Ange­bot in Sucht­be­ra­tungs­stel­len bun­des­weit zu werden.

Diese Daten sind nicht mehr aktuell.
Das Projekt wurde bereits vor längerer Zeit ausgezeichnet, daher sind einige Angaben eventuell veraltet. Das Wirkt-Siegel gilt aber weiterhin. Bei Fragen kontaktieren Sie uns gern!

Themenbereiche

  • Armut
  • Inklusion & Teilhabe
  • Prävention

Zielgruppe

  • Kinder & Jugendliche
  • Eltern
  • Angehörige

Standort

  • Baden-Württemberg

Reichweite

  • Regional