"SeeleFon" – Selbsthilfe-Beratung zu psychischen Erkrankungen

Das Pro­jekt wur­de mit dem Wirkt-Sie­gel prä­miert: August 2012

Depres­si­on ist ein Medi­en­the­ma, die eige­ne Betrof­fen­heit ein Tabu. Beim Selbst­hil­fe­pro­jekt See­le­Fon kön­nen Erkrank­te und Ange­hö­ri­ge offen mit­ein­an­der reden.

Das See­le­Fon ist die bun­des­wei­te Anlauf­stel­le für alle Fra­gen zu psy­chi­schen Erkran­kun­gen. Das Beson­de­re: Hier infor­mie­ren und bera­ten Men­schen, die selbst als Betrof­fe­ne oder Ange­hö­ri­ge wis­sen, was es bedeu­tet, zum Bei­spiel mit einer Depres­si­on leben zu müssen.

Ob Fra­gen zum Krank­heits­bild, zu Behand­lungs­op­tio­nen oder zu gesetz­li­chen Rege­lun­gen – mit nur einem Anruf erhal­ten Rat­su­chen­de hier Ant­wor­ten, auf Wunsch auch anonym.

Beim See­le­Fon fin­den sie aber auch ein offe­nes Ohr und Ver­ständ­nis, denn vie­le Betrof­fe­ne benö­ti­gen in ers­ter Linie ein Ven­til für ihre Emo­tio­nen und Gedan­ken, sobald das lan­ge Schwei­gen erst ein­mal gebro­chen ist. In vie­len Fäl­len ist allein schon ein offe­nes Gespräch ein ers­ter wich­ti­ger Schritt auf dem Weg zur Bes­se­rung, denn durch struk­tu­rel­les Erzäh­len kann vie­len Sor­gen schon die Spit­ze genom­men werden.

Die ehren­amt­li­chen Mit­ar­bei­ter des See­le­Fon ver­mit­teln die Anru­fer häu­fig wei­ter an pas­sen­de Pro­jek­te und Unter­stüt­zungs­maß­nah­men oder zu Bera­tungs­stel­len in der Nähe. Rat­su­chen­de kön­nen sich aber nicht nur tele­fo­nisch, son­dern, wenn sie möch­ten, auch via E‑Mail beim See­le­Fon melden.

Das Pro­jekt hat das Zeug dazu, die wich­tigs­te Infor­ma­ti­ons­zen­tra­le zu psy­chi­schen Erkran­kun­gen in ganz Deutsch­land zu wer­den. Die Wis­sens­ba­sis der Pro­jekt­mit­ar­bei­ter ist enorm und wächst durch inten­si­ve Recher­chen bestän­dig an. Gleich­zei­tig pro­fi­tiert das Ange­bot von sei­ner Aus­rich­tung als Selbst­hil­fe­pro­jekt: Betrof­fe­ne bera­ten Betrof­fe­ne. So kommt zu der rei­nen Wis­sens­ebe­ne der per­sön­li­che Erfah­rungs­schatz der ein­zel­nen Bera­ter als Bonus hinzu.

Ein wei­te­rer Plus­punkt: Die Orga­ni­sa­ti­on ist her­vor­ra­gend mit allen rele­van­ten Akteu­ren im Bereich see­li­scher Gesund­heit ver­netzt und kann so auch in der Ver­mitt­lung von Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten oder Bera­tungs­stel­len als zen­tra­ler Dreh- und Angel­punkt fungieren.

Das Kon­zept des See­le­Fon stützt sich auf den bewähr­ten Ansatz des Alz­hei­mer-Tele­fons der Deut­schen Alz­hei­mer­Ge­sell­schaft und pro­fi­tiert von des­sen Pra­xis­er­fah­run­gen unge­mein. Beson­ders wich­tig ist der ein­fa­che Zugang zum Ange­bot: offen für jeder­mann, auf Wunsch anonym und nicht an einen Stand­ort gebun­den. Da gera­de Men­schen mit einer Depres­si­on beson­ders schwer von Unter­stüt­zungs­maß­nah­men erreicht wer­den, sind der­ar­tig nied­rig­schwel­li­ge Ange­bo­te essenziell.

Die Orga­ni­sa­ti­on hat dar­über hin­aus einen geschärf­ten Blick für Teil­ziel­grup­pen und gibt bei­spiels­wei­se Bro­schü­ren in ver­schie­de­nen Spra­chen her­aus. Bemer­kens­wert ist auch das aus­ge­feil­te Aus­bil­dungs- und Super­ver­si­ons­kon­zept für das SeeleFon.

Themenbereiche

  • Gesundheit & Pflege

Zielgruppe

  • Angehörige
  • Erkrankte & Pflegebedürftige

Standort

  • Nordrhein-Westfalen

Reichweite

  • Bundesweit