Therapie und Netzwerkarbeit für minderjährige Flüchtlinge

Das Pro­jekt wur­de mit dem Wirkt-Sie­gel prä­miert: Janu­ar 2016

Geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che sind häu­fig trau­ma­ti­siert. Bei Refu­gio Bre­men fin­den sie the­ra­peu­ti­sche Hilfe.

Vie­le geflüch­te­te Kin­der und Jugend­li­che sind trau­ma­ti­siert. Im Bre­mer Behand­lungs­zen­trum Refu­gio fin­den sie the­ra­peu­ti­sche Hilfe.

Der Bedarf ist groß: Die Min­der­jäh­ri­gen kämp­fen mit Erleb­nis­sen wie Ver­fol­gung in der Hei­mat, dem Ver­lust von Fami­li­en­mit­glie­dern, trau­ma­ti­schen Flucht­er­eig­nis­sen und der schwie­ri­gen Situa­ti­on im neu­en Land. Das haupt­säch­lich trau­ma­ti­sche Ereig­nis ist, Zeu­ge von kör­per­li­chen Angrif­fen auf ande­re Men­schen gewor­den zu sein. Psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Hil­fe sieht das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz jedoch für sie nicht vor. Refu­gio füllt die­se Lücke: Dort wur­de in über 25 Jah­ren Pra­xis­er­fah­rung ein mul­ti­moda­les Behand­lungs­kon­zept für trau­ma­ti­sier­te Flücht­lin­ge ent­wi­ckelt. Es ergänzt klas­si­sche Gesprächs­the­ra­pie um Kunst‑, Körper‑, Bewe­gungs- und Musiktherapie.

Das The­ra­pie­zen­trum ist spe­zi­ell auf Flücht­lin­ge aus­ge­rich­tet. Die Therapeut*innen arbei­ten regel­mä­ßig mit die­ser Pati­en­ten­grup­pe, Dolmetscher*innen sind in die The­ra­pie ein­ge­bun­den. Sind Eltern und Fami­li­en in Deutsch­land, wer­den sie nach Mög­lich­keit durch Begleit­ge­sprä­che einbezogen.

Ein zwei­ter Schwer­punkt des Ver­eins ist die gesund­heits­po­li­ti­sche Lob­by­ar­beit, um struk­tu­rel­le Ver­bes­se­run­gen in der Ver­sor­gung von Flücht­lin­gen zu errei­chen. In Fach­ge­sprä­chen bei Behör­den und Wohl­fahrts­ver­bän­den, durch Fort­bil­dun­gen und Ver­an­stal­tun­gen schafft Refu­gio Sen­si­bi­li­tät für Bedürf­nis­se wie den regu­lä­ren Zugang zu Trau­ma­the­ra­pie für jun­ge Geflüchtete.

Psy­cho­the­ra­pie ver­rin­gert das Risi­ko, dass die belas­ten­den Erfah­run­gen der geflüch­te­ten Kin­der und Jugend­li­chen sich zu psy­chi­schen Krank­hei­ten auswachsen.

Das The­ra­pie­an­ge­bot erleich­tert es den Jugend­li­chen auch, in Deutsch­land Fuß zu fas­sen. Durch see­li­sche Ent­las­tung und Stress­ab­bau ver­bes­sern sich Auf­nah­me­fä­hig­keit und Leis­tun­gen im Deutsch­kurs, in der Schu­le oder der Aus­bil­dung; die Teil­nah­me am sozia­len Leben wird wie­der mög­lich. Auch die Auf­klä­rungs­ar­beit von Refu­gio trägt Früch­te: Bre­men hat eine ers­te Zugangs­mög­lich­keit zu the­ra­peu­ti­schen Leis­tun­gen für Flücht­lings­kin­der geschaf­fen. Außer­dem neh­men Plä­ne zu einem Wohn­heim spe­zi­ell für geflüch­te­te Frau­en und Kin­der kon­kre­te­re Züge an.

Gene­rell inter­es­sie­ren sich öffent­li­che Ein­rich­tun­gen zuneh­mend für die The­men von Refu­gio. Die Nach­fra­ge nach Fort­bil­dun­gen und Vor­trä­gen zur the­ra­peu­ti­schen Betreu­ung min­der­jäh­ri­ger Flücht­lin­ge steigt kon­ti­nu­ier­lich – ein Zei­chen dafür, dass das Bewusst­sein für die Bedarfs­si­tua­ti­on wächst.

Diese Daten sind nicht mehr aktuell.
Das Projekt wurde bereits vor längerer Zeit ausgezeichnet, daher sind einige Angaben eventuell veraltet. Das Wirkt-Siegel gilt aber weiterhin. Bei Fragen kontaktieren Sie uns gern!

Themenbereiche

  • Gesundheit & Pflege
  • Flucht & Integration

Zielgruppe

  • Flüchtlinge & Migrant*innen

Standort

  • Bremen

Reichweite

  • Regional