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Die­ses Pro­jekt wurde vor län­ge­rer Zeit geprüft.
Das Por­trät spie­gelt den Stand zum Zeit­punkt der Ana­lyse wider. Das Datum fin­den Sie unten.
Orga­ni­sa­tio­nen und Pro­jekte ent­wi­ckeln sich wei­ter, daher kön­nen wir keine Garan­tie geben, dass die Daten aktu­ell sind. Bei Fra­gen kon­tak­tie­ren Sie am bes­ten das Pro­jekt.

Allein­ste­hende geflüch­tete Mäd­chen und Frauen, die in Deutsch­land Schutz suchen, haben im Her­kunfts­land oder auf der Flucht häu­fig trau­ma­ti­sche Gewalt erlebt – schlicht, weil sie Frauen sind. Diese Gewalt­er­fah­rung belas­tet sie auch nach ihrer Ankunft in Deutsch­land wei­ter. Ihr Ankom­men in Deutsch­land wird dar­über hin­aus erschwert, da viele geflüch­tete Frauen weder lesen noch schrei­ben kön­nen. Viele von ihnen stam­men aus Län­dern, in denen Mäd­chen der Zugang zu Bil­dung ver­wehrt blieb.

Im Ber­li­ner Pro­jekt CONNECT – Empower­ment für geflüch­tete Frauen der Orga­ni­sa­tion TERRE DES FEMMES – Men­schen­rechte für die Frau e. V. sol­len in den nächs­ten drei Jah­ren ca. 100 ehren­amt­li­che Patin­nen 80–120 geflüch­tete Frauen bei ihrem Ankom­men in Deutsch­land beglei­ten. Die Patin­nen ste­hen den Frauen bei Behör­den­gän­gen, bei der Woh­nungs­su­che oder auch beim Knüp­fen sozia­ler Kon­takte zur Seite. Damit dies gut gelingt, wer­den die Patin­nen zuvor geschult. Außer­dem wird dar­auf geach­tet, dass das Tan­dem zwi­schen geflüch­te­ter Frau und Patin per­sön­lich und fach­lich har­mo­niert. Ziel des Patin­nen­pro­gramms ist es, dass geflüch­tete Frauen ein selbst­be­stimm­tes und freies Leben in Deutsch­land füh­ren kön­nen. Idea­ler­weise wer­den die geflüch­te­ten Frauen im Anschluss an ihre Paten­schaft selbst zu Patin­nen im Pro­jekt.

Das CON­NECT-Team steht sowohl Patin­nen als auch Geflüch­te­ten zur Seite: Es fun­giert als Anlauf­stelle und orga­ni­siert regel­mä­ßige Aus­tausch­tref­fen. Alle drei Monate orga­ni­siert TERRE DES FEMMES ein Tref­fen der Patin­nen unter­ein­an­der; halb­jähr­lich gibt es Ver­net­zungs­tref­fen für alle Tan­dems.

Die Patin­nen berich­ten, dass sie sich infolge der Schu­lung bes­ser im The­men­kom­plex „Flucht und Frauen“ aus­ken­nen, weni­ger Sorge vor sprach­li­chen und kul­tu­rel­len Bar­rie­ren haben und sich ins­ge­samt gut bis sehr gut auf die Paten­schaft vor­be­rei­tet füh­len. Patin­nen, die bereits im Pro­jekt tätig sind, erzäh­len stolz von den inzwi­schen sehr selbst­stän­di­gen geflüch­te­ten Frauen. Dort, wo es anfangs noch keine gemein­same Spra­che gab, wer­den Gesprä­che über Schei­dung oder auch Poli­tik mitt­ler­weile wie selbst­ver­ständ­lich auf Deutsch geführt: „Du musst mir einen Ter­min machen bei Angela Mer­kel. Sie hat nicht ver­stan­den, wie die Situa­tion in Afgha­ni­stan ist,“ wird die Teil­neh­me­rin Shafika zitiert.

TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V.

www.frauenrechte.de
unterstützte SDG
Zielgruppe
Geflüchtete & Migrant*innen, Mädchen & Frauen
Standort
Berlin
Untersucht
07/2018
Geprüft im rahmen von
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