Initiative Mobilitätskultur
Eingliederungshilfe auf zwei Rädern
Lassen sich nachhaltige Mobilitätskonzepte aus der Stadt erfolgreich auf den ländlichen Raum übertragen? „Na klar!“ meint der gemeinnützige Verein Prof. Herman A. Krüger aus Thüringen.
Der Verein bietet seinen Mitarbeitenden eine nachhaltige Alternative zur dienstlichen Nutzung ihrer PKWs an: E‑Bikes. Diese führen insbesondere auf kurzen Strecken schnell zum Ziel und sparen Zeit und Stress bei der Parkplatzsuche.
Doch damit nicht genug. An die Klient*innen hat der Verein ebenso gedacht. Sie können sich aus einem kleinen Pool an Leihrädern bedienen, zusammen mit den Mitarbeitenden Rad-Aktivitäten planen und bei der gemeinsamen Reparatur ihrer Räder auch handwerkliche Fähigkeiten (weiter-) entwickeln. So gibt es neben Umwelt, Mitarbeiter*innen und Verein noch weitere Gewinner. Hier geht es zur Projektseite: „gemeinsam umdenken – gemeinsam handeln”
Projektpartnerin: Verein Prof. Herman A. Krüger e.V. | Förderzeitraum: 2021 – 2024 | Einsatzort: Landgemeinde Nesse-Apfelstädt und Landkreis Gotha, Thüringen
Das Projekt entfaltet seine Wirkung in vier Schritten:
- Im ersten Schritt werden die Mitarbeitenden angeregt, das Auto häufiger stehen zu lassen und auf klimafreundliche Alternativen wie das E‑Bike zu setzen. Bei schlechtem Wetter oder längeren Strecken können sie das Rad mit dem ÖPNV kombinieren oder ganz auf die Bahn ausweichen. Am Ende sind die Mitarbeitenden von den Vorzügen der E‑Bikes so überzeugt, dass sie es dem PKW dauerhaft vorziehen.
- Dank der positiven Erfahrungen der Mitarbeitenden lassen sich im nächsten Schritt auch die Klient*innen für das Fahrrad begeistern. Im Bedarfsfall können sie auf ein Leihrad des Vereins zurückgreifen. Die geteilten Erfahrungen und Erlebnisse schaffen Raum für Gespräche und Austausch, Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein können aktiv gefördert, individuelle Grenzen abgesteckt werden. Die positiven Effekte tragen die Klient*innen wiederum in ihr Umfeld hinein, also in ihre Familien und den Freundeskreis.
- Die gesammelten Erfahrungen und die Wirkung auf die Klient*innen werden regelmäßig ausgewertet und während Regional‑, Gemeinde- und Trägertreffen vorgestellt. Über den Newsletter des Paritätischen Thüringen erfahren auch Mitgliedsorganisationen außerhalb des Landkreises von dem Projekt. Sie werden motiviert, die Idee zu übernehmen und ähnliche Projekte zu starten.
- Die Erkenntnisse fließen in ein internes, umweltfreundliches Mobilitätskonzept ein. So bleibt das Angebot auch über die Projektlaufzeit hinaus erhalten, die positiven Effekte werden verstetigt.
René Arnold, Projektleiter „gemeinsam umdenken – gemeinsam handeln
Mit der Förderung von PHINEO bringen wir die Mitarbeitenden und die Klient*innen umweltfreundlicher an ihre Ziele. Wir freuen uns zudem über die Gelegenheit, gesundheitsfördernde Aktivitäten für unserer Klient*innen anbieten zu können und gemeinsam alternative Mobilitätsoptionen zu entwickeln.
Die Initiative Mobilitätskultur ist ein gemeinsames Projekt von PHINEO und der CHRYSANTIL Stiftung.
Für einen (Bewusstseins-)Wandel hin zu einer sozial- und umweltverträglichen Mobilität befähigt die Initiative Mobilitätskultur Akteure und Initiativen aus der Zivilgesellschaft, um innovative Lösungsansätze zu entwickeln und neue Handlungsoptionen aufzuzeigen.
Langfristig strebt die Initiative Mobilitätskultur damit gesellschaftliche Wirkung an, das heißt sie führt tatsächliche Veränderungen im Verkehrs- und Mobilitätsbereich herbei.