Cor­po­ra­te Volunteering

Tue Gutes und rede drüber

Einen Unter­schied machen, sowohl für die eige­nen Mit­ar­bei­ten­den als auch für die Gesell­schaft – das steckt hin­ter Cor­po­ra­te Vol­un­tee­ring. Doch wel­che Pro­jek­te geben Sinn? Und was ist für eine erfolg­rei­che Umset­zung zu beach­ten? Wir geben Antworten.

Erfolg­rei­ches Unter­neh­mens­en­ga­ge­ment geht über das Spon­so­ring eines Tri­kotsat­zes für die ört­li­che Fuß­ball­mann­schaft hin­aus – viel­mehr defi­niert es sich durch kon­kre­tes Anpa­cken, oder neu­deutsch: Cor­po­ra­te Vol­un­tee­ring. Unter­neh­men, die mit einem authen­ti­schen Enga­ge­ment lieb­äu­geln, soll­ten fünf Fra­gen beant­wor­ten können:

Zie­le – Wel­ches Gut ist gut genug?

Mit ihrem ehren­amt­li­chen Ein­satz geben die Mit­ar­bei­ten­den der Gesell­schaft etwas zurück. Aber was eigent­lich? Die Ein­gren­zung des Enga­ge­ment­felds ist eine Her­aus­for­de­rung, bie­tet aber gleich­zei­tig die Chan­ce, die Unter­neh­mens­stra­te­gie wie­der ins Gedächt­nis zu rufen.

John Dee­re etwa deckt mit sei­nem Enga­ge­ment die eige­nen Mis­si­ons­zie­le ab: Bil­dung, regio­na­le Grund­ver­sor­gung und Ernäh­rung. Mit Blick auf Letz­te­res ist eine der belieb­tes­ten Aktio­nen im Werk daher der jähr­li­che Day of Caring, bei dem Mit­ar­bei­ten­de Tüten mit Essen packen und an Bedürf­ti­ge spenden.

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Pla­nung und Res­sour­cen – Wer sind wir und wenn ja, wie viele?

Cor­po­ra­te Vol­un­tee­ring umfasst mehr als nur den jähr­li­chen Social Day. Je nach Ziel und Ziel­grup­pe pas­sen ande­re For­ma­te viel­leicht bes­ser, von ein­tä­gi­gen Events bis zu halb­jäh­ri­gen Hos­pi­ta­tio­nen ist alles denkbar.

Knack­punkt einer jeder Maß­nah­men­pla­nung ist die Res­sour­cen­fra­ge. Vie­le gemein­nüt­zi­ge Pro­jek­te grei­fen schnell in die betrieb­li­chen Abläu­fe ein, wer­fen Steu­er- und Ver­si­che­rungs­fra­gen auf und müs­sen ent­spre­chend abge­fe­dert wer­den. Auf­wand garantiert.

Ande­rer­seits besteht gera­de bei sol­chen Pro­jek­ten die Chan­ce, einen ech­ten, nach­weis­ba­ren Unter­schied zu erzie­len: Der zwei­stün­di­ge Arbeits­ein­satz ist weni­ger nach­hal­tig als ein län­ger­fris­ti­ges Enga­ge­ment­pro­gramm. Wer es also ernst­meint mit gesell­schaft­li­cher Ver­ant­wor­tung, soll­te sich von höhe­ren Auf­wän­den nicht abschre­cken lassen.

John Dee­re bei­spiels­wei­se setzt auf ein Men­to­ring­pro­jekt, bei dem sich Mit­ar­bei­ten­de wöchent­lich mit Jugend­li­chen tref­fen und in den Berufs­ein­stieg beglei­ten. Die­ses Enga­ge­ment, das sechs Mona­te lang dau­ert, kos­tet Kraft und Res­sour­cen. Doch die Erfolgs­quo­ten und die indi­vi­du­el­len Rück­mel­dun­gen von Mit­ar­bei­ten­den und Jugend­li­chen las­sen kei­nen Zwei­fel auf­kom­men: Der Auf­wand ist es wert!

Wir­kung – Die Suche nach KPIs?

Die Fra­ge, was wie gemes­sen wer­den kann und soll­te, hängt stark von den Zie­len und der Gestal­tung ein­zel­ner Maß­nah­men ab: Die Lebens­mit­tel­tü­ten beim Day of Caring las­sen sich zäh­len und als Gesamt­zahl kom­mu­ni­zie­ren. Die Ver­än­de­run­gen, die das Men­to­ring­pro­gramm bei ein­zel­nen Jugend­li­chen bewirkt hat, brau­chen hin­ge­gen deut­lich dif­fe­ren­zier­te­re Eva­lua­ti­ons­in­stru­men­te.

Rea­lis­ti­sche Annah­men über die gesell­schaft­li­che Wir­kung kön­nen nur mit der Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on gemein­sam getrof­fen wer­den. Die Orga­ni­sa­ti­on weiß am bes­ten, wie sich die Wir­kung ein­zel­ner Maß­nah­men ermit­teln lässt. Umge­kehrt soll­te sich das Unter­neh­men auf die inner­be­trieb­li­chen Kenn­zah­len kon­zen­trie­ren: Wie vie­le Men­schen haben wie lan­ge unent­gelt­lich fürs Gemein­wohl gear­bei­tet? Und hat sich dadurch auch etwas im Unter­neh­men getan?

Matching – Die Nadel im Heuhaufen?

Damit Cor­po­ra­te Volunteering gelin­gen kann, braucht es pas­sen­de Orga­ni­sa­tio­nen, die Ein­satz­mög­lich­kei­ten für die Frei­wil­li­gen schaf­fen. Um gleich mit einem Vor­ur­teil auf­zu­räu­men: Die aller­meis­ten Orga­ni­sa­tio­nen arbei­ten hoch­pro­fes­sio­nell und spre­chen durch­aus die glei­che Spra­che wie Unternehmen!

Gera­de regio­nal täti­ge Orga­ni­sa­tio­nen kön­nen einen ech­ten Mehr­wert lie­fern: Sie ken­nen die Bedar­fe vor Ort sehr gut, ver­fü­gen bereits über eine Infra­struk­tur für das Unter­neh­mens­en­ga­ge­ment und bie­ten den Mit­ar­bei­ten­den einen hohen Grad an Identifikation.

Kom­mu­ni­ka­ti­on – Ste­ter Trop­fen höhlt den Stein?

Gut und vor allem kon­ti­nu­ier­lich über Cor­po­ra­te-Vol­un­tee­ring-Pro­gram­me zu berich­ten, ist ele­men­tar für den Erfolg. Es braucht einen lan­gen Atem, um inner­be­trieb­lich das Pro­jekt gegen­über Vor­ge­setz­ten zu legi­ti­mie­ren, Kol­le­gIn­nen zu moti­vie­ren und Füh­rungs­kräf­te zu gewin­nen. Nur so ist Kul­tur­ver­än­de­rung möglich.

Aber auch eine ziel­grup­pen­ge­rech­te Außen­dar­stel­lung ist wich­tig. Wer sein Enga­ge­ment­pro­jekt plau­si­bel dar­stellt, tut etwas für sein Image – sowohl nach innen wie auch nach außen. Beson­ders erfolg­reich ist die Kom­mu­ni­ka­ti­on, wenn man sich nicht nur in Zah­len und Fak­ten ver­liert, son­dern die tat­säch­li­chen Wir­kun­gen des Pro­jekts ganz plas­tisch macht, viel­leicht sogar in eine Geschich­te ein­bet­tet. Denn: Wer Gutes tut, dem hört man nun ein­mal ger­ne beim Reden zu.

Für wei­te­re Fragen

Phillip Brandts

Leitung Beratung
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