Stu­die von PHINEO und WHU – Otto Beis­heim School of Management

Next Gens zwi­schen Erbe und Idealismus

Fami­li­en­un­ter­neh­men sind die welt­weit am wei­tes­ten ver­brei­te­te Unter­neh­mens­form und machen einen wesent­li­chen Teil der Umsät­ze und des deut­schen Gesamt­ver­mö­gens aus. Das Poten­zi­al, mit die­sem Ver­mö­gen einen posi­ti­ven Bei­trag für Umwelt und Gesell­schaft zu leis­ten, ist daher enorm. 

Doch wie tickt die nächs­te Genera­ti­on, die die­se Unter­neh­men über­nimmt? War­um enga­gie­ren sie sich für die Gesell­schaft? Gehen sie Ihr Enga­ge­ment stra­te­gisch und mit Wir­kung an? Wel­che Rol­le spielt die Fami­lie und was wün­schen sie sich mit Blick auf die Zukunft?

Vie­le Next Gens hin­ter­fra­gen das Kon­strukt einer Fami­li­en­stif­tung und die Funk­ti­on von Fami­ly Offices. Sie inter­es­sie­ren sich über Umwelt- und Kli­ma­schutz hin­aus stark für sys­te­mi­sche Ver­än­de­rung und glo­ba­le gesell­schaft­li­che The­men. Next Gens sind inter­es­siert an Impact Inves­ting und nach­hal­ti­gen Inves­ti­tio­nen. Stra­te­gi­sches Enga­ge­ment der Next Gens unter­schei­det sich von der Scheck­heft­phil­an­thro­pie der älte­ren Generation.

Dr. Andre­as Rickert, Vor­stand PHINEO gAG

In unse­rer Stu­die unter­su­chen wir Visio­nen und Ideen der nächs­ten Unternehmer*innengeneration von einer zukünf­ti­gen Gesellschaft. 

Ziel ist es, ein tie­fe­res Ver­ständ­nis der ver­schie­de­nen For­men und Schwer­punk­te, sowie der Moti­va­ti­on, Zie­le und Hin­der­nis­se des Enga­ge­ments zu schaffen. 

Ein beson­de­rer Fokus liegt auf der Bedeu­tung von Wir­kung und der Bedeu­tung der Fami­lie hin­sicht­lich des Enga­ge­ments der nächs­ten Unternehmer*innengeneration.

Die wich­tigs­ten Erkenntnisse

  • Next Gens inter­es­sie­ren sich über Umwelt- und Kli­ma­schutz hin­aus für glo­ba­le gesell­schaft­li­che The­men und sys­te­mi­sche Veränderungen.
  • Next Gens sind inter­es­siert an Impact Inves­ting und nach­hal­ti­gen Investitionen. 
  • Next Gens neh­men einen Recht­fer­ti­gungs­druck wahr, der mit ihrem Wohl­stand ver­bun­den ist.
  • Vie­le Next Gens hin­ter­fra­gen das Kon­strukt einer Fami­li­en­stif­tung und die Funk­ti­on von (lang­jäh­ri­gen) Fami­ly Offices oder Berater*innen.
  • Vie­len Next Gens fällt es schwer, man­geln­den Sup­port oder sogar Wider­stand ihres Umfelds auszuhalten.
  • Next Gens wün­schen sich mehr Cou­ra­ge und mehr authen­ti­sches Enga­ge­ment von ande­ren Next Gens.
  • Zeit, Exper­ti­se und ein hoher Anspruch sind die Haupt­grün­de, war­um vie­le Next Gens noch nicht das rich­ti­ge Enga­ge­ment für sich gefun­den haben.
  • Poli­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen ver­hin­dern oft­mals mehr Engagement.

Die Stu­die zeigt, wie viel­fäl­tig das gesell­schaft­li­che Enga­ge­ment von Next Gens ist. Gleich­zei­tig sehen wir Trends, die die­se Genera­ti­on von ihren Eltern und Groß­el­tern unter­schei­det. Von stra­te­gi­scher Wir­kungs­mes­sung bis hin zu Impact Inves­ting konn­ten wir ein bes­se­res Ver­ständ­nis dafür ent­wi­ckeln, was den Next Gens wich­tig ist – und auf wel­che Ent­wick­lun­gen wir in den nächs­ten Jah­ren gespannt sein dürfen.

Julia Kae­se­mann, Pro­jekt­lei­te­rin der Next Gen-Stu­die bei PHINEO

Metho­di­sches Vorgehen

Für die Stu­die wur­den 40 qua­li­ta­ti­ve Inter­views geführt – 35 mit Next­Gens und 5 mit Themen-Expert*innen. Zusätz­lich wur­de eine quan­ti­ta­ti­ve Online-Umfra­ge mit 100 Next­Gens zwi­schen 18 und 50 Jah­ren durch­ge­führt. Die Befra­gun­gen fan­den im Zeit­raum zwi­schen Sep­tem­ber 2020 und Febru­ar 2022 statt. Ver­tre­ten waren Mit­glie­der der 2. bis 13. Unternehmer*innengeneration.

Das ältes­te Unter­neh­men wur­de im Jahr 1600 und das jüngs­te 2008 gegrün­det. Die mit am häu­figs­ten ver­tre­te­ne Bran­che ist Han­del und Kon­sum (28%), gefolgt von der Auto­­mo­­bil- und Zulie­fer­indus­trie (11%). Die rest­li­chen 61% sind auf diver­se Bran­chen wie Bera­tung, Tex­til, Immo­bi­li­en, Che­mie und Phar­ma, Trans­port und Logis­tik, Ener­gie, IT und Gas­tro­no­mie und Tou­ris­mus verteilt.

Beson­ders auf­schluss­reich waren für uns die 40 qua­li­ta­ti­ven Inter­views, geführt u.a. mit Mar­le­ne Engel­horn, Tobi­as Merck­le, Dania Hück­mann, Dr. Anaël Labi­g­ne und Anto­nis Schwarz. 

Fest steht: Von stra­te­gi­scher Wir­kungs­mes­sung bis hin zu Impact Inves­ting ist der neu­en Genera­ti­on wich­tig, was bei ihren Eltern und Groß­el­tern noch kei­ne gro­ße Rol­le gespielt hat. Im Enga­ge­ment der nächs­ten Genera­ti­on von Familienunternehmer*innen liegt eine rie­si­ge Chan­ce für die Gesellschaft.

Fami­li­en­be­sitz und der pri­va­te Wer­te­ka­non ermög­li­chen Next Gens, lang­fris­ti­ge Ver­bes­se­run­gen in Unter­neh­men anzu­sto­ßen. Vie­le sind sich des­sen bewusst und ver­su­chen, die­se Chan­ce zu nut­zen. Zeit, Exper­ti­se und ein hoher Anspruch sind Haupt­grün­de, war­um man­che Next Gens aller­dings noch nicht das rich­ti­ge Enga­ge­ment für sich gefun­den haben.

Prof. Nadi­ne Kam­mer­lan­der,
WHU — Otto Beis­heim School of Manage­ment, Lehr­stuhl für Familienunternehmen

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Studie

NextGens zwischen Erbe und Idealismus

Das Engagement einer neuen Generation von Familienunternehmer* innen

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Die Stu­die wur­de von PHINEO gAG und der WHU – Otto Beis­heim School of Manage­ment, umge­setzt. Geför­dert wur­de sie durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fami­lie, Senio­ren, Frau­en und Jugend (BMFSFSJ), durch die Bill and Melin­da Gates Foun­da­ti­on und die Deut­sche Gesell­schaft für Inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit (GIZ) GmbH.



Ihre Ansprechpartnerin

Julia Kaesemann

Beratung & Organisationsentwicklung
+49 30 520 065 340
julia.kaesemann@phineo.org