Dossier „Klimaschutz effektiver fördern”: 5 Ansätze für Geldgebende
Wirkungsvolle Klimaschutzlösungen sind bekannt, werden aber nicht schnell genug umgesetzt. Wir zeigen im Dossier, wie die Zivilgesellschaft mit 5 Ansätzen daran etwas ändern kann. Unser Fazit: Klimaschutzprojekte haben die Kraft zu großer Wirkung!
Klimaschutz ist seit 2020 in den Katalog gemeinnütziger Zwecke der Abgabenordnung aufgenommen. Stiftungen eröffnen sich dadurch neue Fördermöglichkeiten!
Sven Braune, PHINEO-Wirkungsanalyst
Die wichtigsten Erkenntnisse
Durch fünf Handlungsansätze können Klimaschutzprojekte wesentlich dazu beitragen, dass Klimaschutzlösungen tatsächlich realisiert werden, indem sie …
- CO2 direkt reduzieren, z.B. durch die Förderung von Waldschutzprojekten oder die Verbreitung von Technologien, die CO2 einsparen bzw. der Atmosphäre entziehen
- politische Rahmenbedingungen beeinflussen, um Gesetze und Rahmenbedingungen im Sinne des Klimaschutzes zu verändern
- darauf hinwirken, die Wirtschaft noch aktiver einzubinden, um CO2-Reduktion in Unternehmen mit vielen Emissionen voranzubringen und für den Wettbewerbsvorteil zu werben, den glaubwürdige Klimaschutzmaßnahmen mit sich bringen
- Maßnahmen unterstützen, die unser aller Konsumgewohnheiten verändern, also klimafreundliche Alternativen aufzeigen und verbreiten, z.B. Zug statt Flug, Ausbau des ÖPNV
- Akzeptanz sichern für die rasche Umsetzung der Energie- und Verkehrswende – durch Klimabildung in der Bevölkerung, Dialog und Beteiligung
Was das im Detail heißt, können Sie im Dossier nachlesen:
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Dossier
Klimaschutz effektiver fördern
5 Handlungsansätze für wirksamen Klimaschutz
Was Philanthrop*innen und Geldgeber*innen tun können
Für Finanziers haben wir im Dossier sechs Kernbotschaften aufgeschrieben:
- Mehr Engagement ist gefragt: Damit die Zivilgesellschaft ihre Wirkung entfalten kann, braucht sie eine nachhaltig gesicherte Finanzierung für Personal, Kampagnen und Infrastruktur. 2020 flossen weniger als 2 Prozent der philanthropischen Gelder weltweit in Klimaschutzprojekte – viel zu wenig im Verhältnis zur Dringlichkeit des Klimaschutz als existenzielle Bedrohung für die Menschheit. Hier braucht es grundlegend mehr Engagement!
- Mehr Engagement ist möglich: Klimaschutz ist seit 2020 in den Katalog gemeinnütziger Zwecke der Abgabenordnung aufgenommen. Das eröffnet neue Möglichkeiten für Stiftungen, Klimaschutzprojekte zu fördern. Auch mit einer klimaneutralen Förderpraxis oder eine klimafreundlichen Kapitalanlagestrategie können sie zum Klimaschutz beitragen.
- Nicht nur aufforsten: Projekte der direkten CO2-Reduktion – vor allem Aufforstungsprojekte – erscheinen für viel Fördernde besonders attraktiv, weil sich die potenzielle Wirkung beziffern lässt. Aber: Natürliche Lösungen sind in ihrer Wirkung stets begrenzt, da sie weder die menschengemachten Emissionen verhindern noch zu einer Systemveränderung führen.
- Systemisch fördern: Nur durch zügige Entscheidungen in Politik und Wirtschaft lassen sich Treibhausgas-Emissionen noch rechtzeitig reduzieren. Klimaschutzprojekte, die hier den Veränderungsdruck hochhalten, haben daher ein beträchtliches Wirkungspotenzial. Mehr systemisch orientierte Klimaphilanthropie wird schon deshalb gebraucht, weil Klimaskeptiker*innen erhebliche Ressourcen für den Erhalt der derzeitigen Verhältnisse aufwenden. Umso mehr sind wir auf eine starke Zivilgesellschaft angewiesen, welche diesen Beharrungskräften entgegenwirken kann.
- Bevölkerung mitnehmen: Konsument*innen entscheiden durch ihr Verhalten mit, ob sich klimaschädliche Produkte und Angebote erhalten oder klimafreundliche Alternativen durchsetzen. Projekte zur Konsum- und Lebensstilveränderung tragen eine wichtige Botschaft in die Gesellschaft: Wer auf die großen Sprünge in Politik, Wirtschaft und Technik wartet, wartet zu lange fürs Klima. Für die rasche Umsetzung der Energie- und Verkehrswende sind außerdem Bildungs- und Beteiligungsangebote wichtig, damit Klimaschutzmaßnahmen in der Breite verstanden und akzeptiert werden. Beide Ansätze sind daher interessant für Fördernde.
- Auf die Umsetzung kommt es an: Für eine positive Wirkung kommt es auf die Umsetzungsqualität im einzelnen Klimaschutzprojekt an. Internationale Aufforstungsprojekte können u.a. nicht vertretbare negative soziale Effekte haben, wenn Menschen vor Ort dafür die Landnutzung aufgeben müssen. Klimakampagnen drohen ins Leere zu laufen, wenn sie zu stark auf Katastrophen statt auf Lösungen fokussieren. Viele weitere Qualitätsmerkmale nennen wir im Dossier.
Wenn Sie Interesse an einem Austausch haben oder mehr wissen möchten, kontaktieren Sie uns gern. Kontaktdaten finden Sie unten auf der Site.
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