Unter­neh­mens­be­ra­tung

Future Skills für Good Cor­po­ra­te Citizens

Jennifer Hansen,
28.03.2023

Kli­ma- und Bio­di­ver­si­täts­kri­se, glo­ba­le Ungleich­heit, zuneh­men­de Spal­tung auf gesell­schaft­li­cher Ebe­ne – wir ste­hen vor gro­ßen und kom­ple­xen Her­aus­for­de­run­gen. Doch Zukunft ist nicht etwas, das vom Him­mel fällt – wir alle sind gefragt eine akti­ve Rol­le bei der Gestal­tung der sozi­al-öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on ein­zu­neh­men. Dazu brau­chen Orga­ni­sa­tio­nen und Indi­vi­du­en neue Kom­pe­ten­zen und Fähig­kei­ten, so genann­te Future Skills, um gemein­sam eine nach­hal­ti­ge­re und glo­ba­le Gesell­schaft zu schaffen.

Unser Skill set muss mit der Kom­ple­xi­tät unse­rer Welt Schritt hal­ten. Nur so kön­nen wir ange­sichts der anspruchs­vol­len Her­aus­for­de­run­gen hand­lungs­fä­hig und wirk­sam blei­ben. Future Skills wer­den von Füh­rungs­kräf­ten und Mitarbeiter*innen aller Sek­to­ren benö­tigt. Nur gemein­sam und über Sek­tor­gren­zen hin­weg kön­nen wir mit ihnen unge­ahn­te Chan­cen ent­de­cken und die gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit meistern.

Defi­ni­ti­on Future Skills

Eine wach­sen­de Anzahl von Initia­ti­ven und Stu­di­en nutzt unter­schied­li­che Defi­ni­tio­nen für den Begriff Future Skills oder trans­for­ma­ti­ve Kom­pe­ten­zen. Das liegt auch an den unter­schied­li­chen Schwer­punk­ten und Abgren­zun­gen gegen­über ande­ren Skill sets. 

Future Skills fin­den sich bei­spiels­wei­se im Frame­work der Inner Deve­lo­p­ment Goals der gleich­na­mi­gen Non-Pro­fit-Initia­ti­ve, im Future Skills Frame­work vom Stif­ter­ver­band für die Deut­sche Wis­sen­schaft und McK­in­sey, in der Glo­bal Skills Taxo­no­my des World Eco­no­mic Forum oder im Lern­kom­pass der OECD. Eine ein­heit­li­che Lis­te an Kom­pe­ten­zen gibt es zwar nicht, den­noch tau­chen eini­ge Skills, wie bei­spiels­wei­se die Dia­log- und Kon­flikt­fä­hig­keit, in fast allen Frame­works auf. Dia­log­fä­hig­keit ermög­licht es uns, unter­schied­li­che Posi­tio­nen ​ein­zu­neh­men, ande­re Sicht­wei­sen zu ver­ste­hen und ​Span­nun­gen aus­zu­glei­chen. Durch kon­struk­ti­ven Aus­tausch kön­nen so dis­zi­pli­nä­re und funk­tio­na­le Silos über­wun­den und Dilem­ma­ta gelöst werden.

PHI­NEO defi­niert Future Skills als Fähig­kei­ten und Kom­pe­ten­zen, die grund­le­gend sind, um gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen gestal­ten zu können.

Good Cor­po­ra­te Citi­zens för­dern Future Skills wie Ambi­gui­täts­to­le­ranz, Mut und sys­te­mi­sches Den­ken ihrer Mitarbeiter*innen bewusst.”

The­se aus dem PHI­NEO-Impuls­pa­pier Reim­agi­ning Good Cor­po­ra­te Citi­zen­ship

Bei­spie­le Future Skills

Ambi­gui­täts­to­le­ranz ist eine wich­ti­ge und wich­ti­ger wer­den­de Kom­pe­tenz in Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen. Das etwas sper­ri­ge Wort umschreibt die Fähig­keit Mehr­deu­tig­kei­ten und Wider­sprü­che in Situa­tio­nen und Hand­lungs­wei­sen wahr­zu­neh­men und ande­re Mei­nun­gen zu akzep­tie­ren. Die Ambi­gui­täts­to­le­ranz führt zu einer höhe­ren Ver­än­de­rungs­be­reit­schaft und Fle­xi­bi­li­tät. Sie erlaubt es uns Ent­schei­dun­gen trotz Unsi­cher­heit zu tref­fen, Kon­flik­te zu lösen und Kom­pro­mis­se zu finden.

Sys­te­mi­sches Den­ken hilft uns in Zei­ten zuneh­men­der Kom­ple­xi­tät. Es ermög­licht uns, Zusam­men­hän­ge sowie grund­le­gen­de Struk­tu­ren, Regeln und Pro­zes­se zu erken­nen und lenkt unse­ren Blick von den Sym­pto­men auf die dar­un­ter lie­gen­den Ursa­chen. Zugleich hilft die­se Kom­pe­tenz dabei, lang­fris­ti­ge Kon­se­quen­zen und Aus­wir­kun­gen des eige­nen Han­delns auf ande­re zu berücksichtigen.

Lang­zeit- und Mis­si­ons­ori­en­tie­rung ist wich­tig, damit wir uns eine posi­ti­ve Zukunft vor­stel­len kön­nen – gera­de in die­sen Zei­ten fällt das mit­un­ter schwer. Die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen, vor denen wir ste­hen, und die tief­grei­fen­den Ver­än­de­run­gen, die nötig sind, um sie zu meis­tern, machen uns Angst. Uns eine Zukunft vor­zu­stel­len, die uns wie­der zuver­sicht­lich und weni­ger besorgt stimmt, kann uns dabei hel­fen, gemein­sam mutig ins Tun zu kom­men. Rele­vant ist dabei auch die Fähig­keit, ande­re Men­schen zu inspi­rie­ren, zu über­zeu­gen und zu bewegen.

Future Skills entwickeln

Doch wie ent­wi­ckeln wir Kom­pe­ten­zen wie Dia­log- und Kon­flikt­fä­hig­keit, Ambi­gui­täts­to­le­ranz oder sys­te­mi­sches Den­ken wei­ter? Unse­rer Erfah­rung nach ist es wich­tig, dass neben der Theo­rie vor allem das prak­ti­sche Erle­ben und Aus­pro­bie­ren im Vor­der­grund steht.

Es gibt eine Viel­zahl von Übun­gen und Tools, die uns in Bezug auf bestimm­te Skills sen­si­bi­li­sie­ren und sie trai­nie­ren. Die 4 Levels of Lis­tening” von Otto Sch­ar­mer hel­fen bei­spiels­wei­se dabei, unse­re Dia­log­fä­hig­keit zu ver­bes­sern. Das vom US-ame­ri­ka­ni­schen Sozi­al­psy­cho­lo­gen Joseph Luft und Har­ry Ing­ham im Jahr 1955 ent­wi­ckel­te Joh­a­ri-Fens­ter” kann eben­falls zur Ver­bes­se­rung der zwi­schen­mensch­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on genutzt wer­den. Hin­ter ihm steckt die Annah­me, dass die­se bes­ser wird, wenn das Selbst- und das Fremd­bild über­ein­stim­men. Der Krea­ti­vi­tät und Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit kann der Pro­bots” auf die Sprün­ge hel­fen. Das Tool gene­riert zufäl­li­ge Pro­dukt­ideen und för­dert so krea­ti­ves Den­ken. Mit der von dem Aus­tra­li­er John Croft ent­wi­ckel­ten Dra­gon-Dre­a­ming-Metho­de” kön­nen posi­ti­ve Träu­me in Bezug auf ein bestimm­tes The­ma for­mu­liert wer­den. Die von Peter Check­land ent­wi­ckel­te Metho­de der Rich Pic­tures“ wie­der­um unter­stützt beim sys­te­mi­schen Den­ken. Dazu wer­den Infor­ma­tio­nen über eine kom­ple­xe, unüber­sicht­li­che Situa­ti­on an einem Ort, auf einem Blatt Papier mit bild­li­chen Sym­bo­len und Schlüs­sel­wör­tern visualisiert.

PHI­NE­Os Future-Skills-Trainings

Doch wel­che Future Skills sind für Sie beson­ders rele­vant? Wel­che Tools eig­nen sich, um Future Skills zu erler­nen und zu trai­nie­ren? In unse­ren Future-Skills-Trai­nings erar­bei­ten wir dies ger­ne mit Ihnen und beglei­ten Sie dabei. Übri­gens füh­ren wir die Trai­nings am liebs­ten in diver­sen Grup­pen durch, also mit Mit­ar­bei­ten­den aus Unter­neh­men, Stif­tun­gen und sozia­len Organisationen.

Für wei­te­re Fragen

Phillip Brandts

Leitung Beratung
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phillip.brandts@phineo.org