Gemein­nütziger Jour­nal­is­mus: Qual­ität­skri­te­rien für den Non-Profit-Journalismus

Report WOZU Non-Prof­it-Jounal­is­mus? Ein Report zu gemein­nützigem Jour­nal­is­mus

Zen­trale Erkenntnisse 

Aus der Analyse lassen sich fol­gende zen­trale Erken­nt­nisse ableiten: 

1. Trans­parenz, Hal­tung und Gemein­schaft: Non-Prof­it-Akteure arbeit­en nach an­erkannten jour­nal­is­tis­chen Stan­dards und gehen vielfach darüber hin­aus, indem sie beispiels­weise Finanzierungsquellen und Eigentums­verhältnisse offen­le­gen. Mit ihren Recherchen beab­sichti­gen sie gesellschaftliche Wirkun­gen – dabei fällt vor allem ihre lösung­sori­en­tierte Hal­tung und Arbeitsweise auf. Vielfach set­zen Non-Prof­it-Akteure auf ihre Com­mu­ni­ty und binden engagierte Bürger*innen aktiv in die The­men­find­ung, Recher­ché oder den Meinungs­bildungsprozess ein. 

2. Der Wan­del der Medi­en­land­schaft birgt Risiken und Chan­cen zugle­ich: Non-

Profit-Journalist*innen wer­den tätig, wo der Markt ver­sagt. Mit ihren Ange­boten kön­nen sie dabei helfen, die Neuord­nung des Journalis­mus kon­struk­tiv und inno­v­a­tiv zu gestal­ten. Gemein­nützige Ange­bote stellen dabei eine qual­i­ta­tiv hochw­er­tige Ergänzung zu kom­merziellen und öffentlich-rechtlichen Infor­ma­tion­sange­boten dar. Die Öffentlichkeit und ins­beson­dere Entscheider*innen aus Poli­tik, Wirtschaft und Zivilge­sellschaft wis­sen jedoch bis­lang zu wenig über die Wirkungsweise des Non-Profit-Journalismus. 

3. Mehr Wirkung­sori­en­tierung im Non-Prof­it-Jour­nal­is­mus: Deshalb gilt es, das The­ma der gesellschaftlichen Wirkung (Wir­kungsziele, Wirkungslogik, Wirkungsmes­sung, etc.) im Non-Prof­it-Jour­nal­is­mus stärk­er zu beto­nen. Zwar kön­nen die Akteure auch heute schon sehr klar benen­nen, dass sie eine gesell­schaftliche Wirkung erzie­len wollen, de fac­to jedoch konzen­tri­eren sie sich auf das Erstellen und Ver­bre­it­en jour­nal­is­tis­ch­er Inhalte. Dies aus zwei Grün­den: Zum einen man­gelt es eini­gen Akteuren an Bewusst­sein für Wirkungszusam­menhänge, und zum anderen fehlt häu­fig das grundle­gende Know-how, anhand welch­er In­dikatoren sich gesellschaftliche Wirkung über­haupt erheben lässt. Dies führt dazu, dass die Akteure bis­lang nur in Aus­nah­me­fällen wir­kungsorientiert steuern bzw. über die von ihnen erziel­ten Wirkun­gen berichten. 

4. Wirkungsmod­ell für den Non-Prof­it- Jour­nal­is­mus: Der Report stellt ein Wirkungs­modell vor, das es Non-Prof­it-Akteuren erlaubt, gesellschaftliche Wirkun­gen bess­er pla­nen und erheben zu kön­nen, und das sich indi­vidu­ellen Pro­jek­tbe­dar­fen anpassen lässt. Das Mod­ell erle­ichtert es den Akteuren, sich inner­halb der Medi­en­land­schaft zu verorten und aus dieser Posi­tion­ierung her­aus eine eigene Wirkungslo­gik zu entwickeln. 

5. Strate­gis­che Förderung benötigt: Da das The­men­feld Non-Prof­it-Jour­nal­is­mus eben­so bunt wie unter­fi­nanziert ist, bieten sich Förder*innen viele Möglichkeit­en für ein Enga­gement – sofern dieses strate­gisch betrieben wird. Strate­gisch heißt: Förder*innen kop­peln die Mit­telver­gabe stärk­er an die Bedarfe der Organ­i­sa­tio­nen, sie unter­stützen Akteure dabei, sich wirkung­sori­en­tiert­er aufzustellen, sie stellen Mit­tel zur Wirkungser­he­bung bere­it, und sie agieren mit der nöti­gen Flex­i­bil­ität, die das volatile Umfeld erfordert. Auf Ebene des Gesamt­sys­tems kommt es vor allem darauf an, Koop­er­a­tio­nen anzuleiern – nicht nur zwis­chen Non-Prof­it-Akteuren, son­dern auch sektorübergreifend.