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K360-Herb­st­fo­rum

Kom­munen ste­hen vor großen Her­aus­forderun­gen, nicht nur in Zeit­en von Coro­na. Eine inte­gri­erte Jugend­hil­fe­pla­nung würde nicht nur bei Prob­lem­lö­sun­gen helfen, son­dern bere­its in der Präven­tion. Doch wie kann das gelin­gen? Welche Bar­ri­eren auf struk­tureller und organ­isatorisch­er Ebene oder hin­sichtlich eines Rol­len­ver­ständ­niss­es gibt es, und wie kön­nen kom­mu­nale Akteure diese abbauen?

Dazu tauscht­en sich Mitar­bei­t­ende der Jugend­hil­fe­pla­nung, Abteilungs- und Sachge­bi­et­slei­t­ende der Part­nerkom­munen sowie Akteure weit­er­er Organ­i­sa­tio­nen der Ini­tia­tive Kom­mune 360° auf dem diesjähri­gen Herb­st­fo­rum untere­inan­der und mit Experten und Exper­tin­nen aus.

Im gemein­samen Arbeit­en kon­nten die Kom­munen sehen: Wie ist die Sit­u­a­tion der jew­eili­gen Kom­mune? Welche Beson­der­heit­en gibt es? Wie sieht die bish­erige Zusam­me­nar­beit in der Ver­wal­tung aus? Was konkret sind derzeit­ige Bar­ri­eren? Welche The­men sind dringlich? Und wie sehen prak­tik­able Lösun­gen aus?



Impulse aus der Wis­senschaft





Der Input von Prof. Dr. Hol­ger Wun­der­lich, Sozial­wis­senschaftler und Pro­fes­sor der Ost­falia Hochschule für ange­wandte Wis­senschaften ver­tiefte die fach­liche Diskus­sion. Er gab einen Ein­blick in die Chan­cen inte­gri­ert­er, strate­gis­ch­er Sozialpla­nung für Kinder und ihre Fam­i­lien. Dabei griff er auch die Frage auf, wie sich die Rolle der Jugend­hil­fe­pla­nung entwick­elt hat und welchen sys­temis­chen Hin­dernissen und Dilem­ma­ta Plan­ern und Planer­in­nen in der Prax­is begeg­nen. Eine große Rolle spielte in seinem Beitrag das The­ma Ver­trauen: Ohne Ver­trauen bekom­men Sie keine Koop­er­a­tio­nen zus­tande. Ohne Ver­trauen bekom­men Sie keinen Bürg­er in irgen­deinen Beteili­gung­sprozess. Ver­trauen ist ein sehr zen­traler Begriff, dem wir uns in der Sozialpla­nung noch stärk­er wid­men müssen.“ Kleine Strate­gien und Tipps, die in diesem Zusam­men­hang bere­its helfen kön­nen, sind… Pro­bieren Sie eine bedarf­s­gerechte Aktivierung von Gremien. Bauen Sie Ver­trauen auf. Fra­gen Sie andere nach ihrer Per­spek­tive und bieten Sie Ihre Per­spek­tive an. Klein anfan­gen – Ver­bün­dete suchen. Bleiben Sie behar­rlich in der Überzeu­gungsar­beit. Nur weil man sich ein­er inte­gra­tiv­en Pla­nung immer nur annäh­ern kann und es sel­ten gelingt, alle Bedin­gun­gen herzustellen, heißt das nicht, dass die Idee falsch ist. Ein weit­er­er Impuls­ge­ber war Robert Römer, wis­senschaftlich­er Mitar­beit­er an der Fach­hochschule in Erfurt und Mit­grün­der von SOFOK­LES. Er berät kom­mu­nale Akteure aus dem Bil­dungs- und Sozial­bere­ich zu The­men der Net­zw­erkar­beit und (Sozial-)Planung. Römers Beitrag disku­tierte, aus­ge­hend von Funk­tio­nen und Par­a­dig­men von sozialen Sys­te­men, Möglichkeit­en und Begren­zun­gen von sub­jek­tiv­er Wahrnehmung und Kom­mu­nika­tion, mögliche Dilem­ma­ta und Span­nungs­felder inte­gri­ert­er Pla­nung in Ver­wal­tung: Wenn wir wis­sen, wie wichtig es für Sys­teme ist, Kom­plex­ität zu reduzieren, dann braucht es vielle­icht nicht den Anspruch inte­gra­tiv­en Denkens und Arbeit­ens an alle Akteure in allen Ressorts bzw. Sek­toren. Dann braucht es vielle­icht einen inte­gra­tiv­en Blick eher einzel­ner Per­so­n­en, die diese Rolle ein­nehmen.“ Raum für Ideen In ver­tiefend­en Gesprächen mit den bei­den Wis­senschaftlern kon­nten sich die Mit­glieder der Ini­tia­tive Kom­mune 360° zu zen­tralen Fra­gen, Poten­zialen und Stolper­steinen der kom­mu­nalen inte­gri­erten Pla­nung aus­tauschen. Die Berichte, Lösungsan­sätze und Fra­gen aus den Prozessen in den Part­nerkom­munen macht­en diese Diskus­sio­nen konkret und lebendig. Mit For­mat­en des gemein­samen Arbeit­ens wie dem Herb­st­fo­rum wird in der Ini­tia­tive einen Raum geschaf­fen, in dem zen­trale The­men inte­gra­tiv­er Pla­nung reflek­tiert und weit­ergedacht wer­den kön­nen. Aus diesen Prozessen erhal­ten die kom­mu­nalen Vertreter und Vertreterin­nen zudem Inspi­ra­tion und Moti­va­tion für die Weit­er­en­twick­lung bedarf­s­gerechter Hand­lungsan­sätze vor Ort in den Kom­munen. Die neue Aus­gabe des Mag­a­zins TANORA­MA“ der Trans­fer­a­gen­tur Nord-Ost wid­met sich eben­falls fachüber­greifend­en Ansätzen der kom­mu­nalen Bil­dungs­pla­nung von ihrer the­o­retis­chen und vor allem prak­tis­chen Seite.