Wirkt-Siegel-Analyse: Wie die Analyse abläuft
Wie funktioniert eigentlich der PHINEO-Wirkt-Siegel-Analyseprozess im Ablauf?
Damit wir unsere Wirkt-Siegel-Analyse kostenlos und unabhängig anbieten können, fundraisen wir unsere Analyseprozesse zunächst bei Förder*innen, etwa Stiftungen oder Unternehmen.
Aus diesem Grund können wir keine regelmäßigen Ausschreibungen garantieren, eben weil wir abhängig sind von Förderzusagen. Selbstverständlich bemühen wir uns, durch gezieltes Fundraising mindestens einmal im Jahr eine Ausschreibung anbieten zu können.
Damit wir ein Projekt analysieren, muss es zu unserer aktuellen Ausschreibung passen. Informationen hierzu finden Sie auf der → Ausschreibungsseite …
Wenn die Finanzierung steht, beginnt die eigentliche Analysearbeit. Bevor wir in einem Themenfeld eine Ausschreibung starten, recherchieren wir Beispielprojekte, Handlungsansätze und Wirkungsweisen in einem Themenfeld, wir sichten den Forschungsstand, führen Gespräche mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis und vergeben auch Gutachten.
Aus diesem Input und unseren Recherchen heraus entwickeln wir zusätzliche, spezifische Qualitätskriterien, die für wirksame Projekte in diesem gesellschaftlichen Teilbereich unerlässlich sind. Die Recherchen dienen unserem Wissensaufbau; unsere Erkenntnisse teilen wir aber auch mit der Öffentlichkeit, z.B. durch Themenreports und Themendossiers.
Wirkt-Siegel wirkt!
58% der Organisationen, die das Wirkt-Siegel tragen, bestätigten höhere Einnahmen beim Fundraising. Zu weiteren Ergebnissen unserer Umfrage …
Analysestufe 1: Online-Fragebogen
In einer öffentlichen Ausschreibung laden wir gemeinnützige Organisationen eines bestimmten Engagementfelds (z.B. Klimaschutz, Armutsbekämpfung, …) dazu ein, sich mit einem aussichtsreichen Projekt um das Wirkt-Siegel zu bewerben. Der Bewerbungszeitraum beträgt mindestens vier Wochen.
Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos.
Per Online-Fragebogen befragen wir die teilnehmenden Organisationen zum Projekt, mit dem sie sich für das Wirkt-Siegel bewerben.
Die PHINEO-Analyst*innen prüfen anschließend anhand der PHINEO-Analysekriterien, ob das Projekt das Potenzial für ein Wirkt-Siegel mitbringt. Überzeugende Projekte kommen in die zweite Analysestufe.
Alle Analysen erfolgen im Tandem, damit das Vier-Augen-Prinzip gewährleistet ist.
Wolfgang Baum, Fairventures Worldwide
Der ganze Prozess des Wirt-Siegels war nicht nur sehr strukturiert und professionell gemanagt, sondern er hat uns auch dazu gebracht, unsere Wirkungs-Strategie zu hinterfragen und noch deutlicher herauszuarbeiten. Das hilft dabei den Fokus zu behalten, klare Ziele zu verfolgen und öffnet uns schon heute die ein oder andere Tür bei Fundern!
Analysestufe 2: Informationsmaterialen und Kennenlernen
Anhand vielfältiger Informationsmaterialien machen wir uns nun ein detaillierteres Bild von den Organisationen. Denn hinter jedem wirkungsvollen Projekt steht eine starke Organisation. Und beide müssen zueinander passen.
Deshalb nehmen wir in der PHINEO Analyse auch die gesamte Organisation in den Blick. Wichtige Informationen liefern uns dazu Unterlagen wie Satzung, Jahresabschluss und Kassenprüfbericht. Wenn wesentliche Voraussetzungen für die Vergabe des Wirkt-Siegels erfüllt sind, möchten wir die Organisationen persönlich kennenlernen.
In einem Kennenlerngespräch mit den Organisationen können PHINEO-Analyst*innen ihre finalen Fragen klären und die teilnehmenden Organisationen können noch einmal direkt von ihrer Arbeit berichten und gegebenenfalls Unterstützungsbedarfe benennen. Diese Detailinformationen sind wichtig für Geldgeber*innen, die sich auf der Suche nach wirkungsvollen Organisationen an PHINEO wenden.
Wenn alle Voraussetzungen für das Wirkt-Siegel erfüllt sind, schlägt PHINEO das Projekt der Empfehlungskommission vor.
Weichen die Bewertungen der zwei Analyst*innen stark voneinander ab, wird der Fall in einer Sondersitzung des Analyseteams diskutiert. Alle Ergebnisse werden von einer unabhängigen Empfehlungskommission genau geprüft. Sie entscheidet auch final über die Vergabe des Wirkt-Siegels.
Empfehlungskommission: Entscheidung über das Wirkt-Siegel
Unabhängige Expert*innen beraten in der Empfehlungskommission abschließend darüber, wer das Wirkt-Siegel erhält.
Die Empfehlungskommission hat die Analyseergebnisse gelesen und diskutiert nun gemeinsam die Einschätzung der Analyst*innen. Die Empfehlungskommission legt in Abstimmung mit den Analyst*innen die finale Vergabe der Sterne in den Projektkriterien fest.
Die Empfehlungskommission besteht aus Expert*innen für das jeweilige Themenfeld oder die Analysekriterien wie Wirkungsmessung, Finanzen und Governance. Der Empfehlungskommission gehören auch Personen an, die die Wünsche und Erwartungen von Geldgeber*innen besonders gut kennen, z.B. aus Stiftungen und Family Offices.
Vorbild für unsere Wirkungsanalyse war eine praxiserprobte Methode aus Großbritannien. Mithilfe von Partner*innen und Expert*innen haben wir diese auf Deutschland übertragen und weiterentwickelt.
Projektportraits: Veröffentlichung der Wirkt-Siegel-Projekte
PHINEO stellt alle empfohlenen Projekte in individuellen Projektporträts vor. Diese werden in unserer von Förder*innen regelmäßig genutzten Online-Förderdatenbank veröffentlicht.
Außerdem bieten wir allen ausgezeichneten Organisationen im Rahmen einer festlichen Veranstaltung eine Bühne, auf der sie sich und ihr Wirken vorstellen können.
Wirkt-Siegel-Organisationen empfehlen wir auch persönlich weiter an Spender*innen und Philanthrop*innen unseres PHINEO-Netzwerks, dem Akteure aus Wirtschaft und Politik angehören wie auch Stiftungsentscheider*innen und Hochvermögende.