Pra­xis­tipp

Wie wett­be­werbs­fä­hig sind Ihre Angebote?

Geld und Zeit sind längst auf­ge­braucht, aber das Pro­jekt fin­det trotz­dem nicht den erhoff­ten Anklang bei der Ziel­grup­pe? Gera­de, wenn Sie sehr vie­le Maß­nah­men und Diens­te anbie­ten, kann es pas­sie­ren, dass ein­zel­ne Ange­bo­te aus dem Blick gera­ten. Mit unse­rem Ange­bots-Check kön­nen Sie prü­fen, ob Ihr Ange­bot für die Ziel­grup­pe noch attrak­tiv ist.

Im All­tags­stress gerät oft aus dem Blick, dass die Pfle­ge der Ange­bo­te – und der Wett­be­werbs­fä­hig­keit ins­ge­samt – eine zen­tra­le Auf­ga­be ist. Der hier abge­bil­de­te Fra­gen­ka­ta­log dient dazu, dass Sie die Ange­bo­te und Dienst­leis­tun­gen Ihrer Orga­ni­sa­ti­on regel­mä­ßi­ge prü­fen können.

Bei der Beant­wor­tung emp­fiehlt es sich, alle haupt- und ehren­amt­lich Mit­ar­bei­ten­den ein­zu­be­zie­hen und dadurch so vie­le Per­spek­ti­ven wie mög­lich ein­zu­ho­len. Das gemein­sa­me Abar­bei­ten des Checks erhöht die Qua­li­tät der Lösun­gen und beflü­gelt auch die Moti­va­ti­on aller Mit­ar­bei­ten­den, weil sie die Erfah­rung machen, mit­ge­stal­ten zu dürfen. 

Und: Wenn alle gemein­sam einen Beschluss fas­sen, müs­sen Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge nicht auto­ri­tär von oben durch­ge­drückt werden. 

Wich­tig ist natür­lich, dass die Grup­pe kon­struk­tiv arbei­tet. For­dern Sie daher alle Mit­ar­bei­ten­den auf, sich ein­zu­brin­gen, und über­le­gen Sie, wel­che Metho­den es begüns­ti­gen, dass sich auch die Zurück­hal­ten­den und Schüch­ter­nen äußern. Denn je mehr Ideen, Ansät­ze und Vor­schlä­ge zusam­men­ge­tra­gen wer­den, des­to besser. 

Der nach­fol­gen­de Ange­bots-Check erfasst sowohl die Ursa­chen als auch Lösun­gen für Erfol­ge und Schief­la­gen. Daher taugt er nicht nur zur blo­ßen Ist-Ana­ly­se, son­dern dient auch der Ursa­chen­for­schung.

Um zu einer struk­tu­rier­ten Über­sicht zu gelan­gen, beant­wor­ten Sie die fol­gen­den Fra­gen jeweils im Muster:

  • Ja/​Nein
  • Was sind die jewei­li­gen begüns­ti­gen­den oder brem­sen­den Faktoren?
  • Wel­che wei­ter­füh­ren­den Instru­men­te oder Gegen­maß­nah­men soll­ten ergrif­fen werden?

Fra­gen zum Angebots-Check

  • Hat sich die Nach­fra­ge nach unse­ren Ange­bo­ten und Dienst­leis­tun­gen in den letz­ten 3 – 6 Mona­ten ver­bes­sert? Hat sich die Nach­fra­ge in den letz­ten 3 – 6 Mona­ten verschlechtert?
  • Haben ande­re Akteu­re glei­che oder ähn­li­che Ange­bo­te? (Wenn ja: Exis­tiert womög­lich ein zeit­li­cher Zusam­men­hang mit der gestiegenen/​schwächeren Nachfrage?)
  • Gibt es Ver­än­de­run­gen im The­men­feld bzw. neue Ange­bo­te, Bedar­fe, Trends, gesetz­li­che Rege­lun­gen etc., auf die wir reagie­ren sollten?
  • Sind die Ziel­grup­pen zufrie­den mit unse­ren Ange­bo­ten? (Wel­che posi­ti­ven wie nega­ti­ven Rück­mel­dun­gen gab es?)
  • Haben Ziel­grup­pen in den letz­ten Mona­ten neue Wün­sche und Bedar­fe geäu­ßert? (Wenn nein: Wie erfas­sen und doku­men­tie­ren wir, wenn unse­re Ziel­grup­pen Wün­sche und Bedar­fe äußern?)
  • Erhe­ben wir regel­mä­ßig die Zufrie­den­heit der Ziel­grup­pen? (Wenn ja, auf wel­che Wei­se doku­men­tie­ren wir das? Gibt es Optimierungsbedarf?)
  • Soll­ten wir für bestimm­te (neue?) Ziel­grup­pen zeit­lich begrenz­te Ange­bo­te tes­ten bzw. definieren?
  • Nut­zen wir das Feed­back der Ziel­grup­pen (und ande­rer Stake­hol­der) zur Angebotsverbesserung?
  • Stimmt die Wir­kungs­lo­gik unse­res Ange­bots noch? Sind grund­le­gen­de Annah­men rich­tig und ist die Kau­sal­ket­te in sich stimmig?
  • Ist die Qua­li­tät unse­rer Ange­bo­te gestie­gen? Wor­aus schlie­ßen wir das?
  • Haben wir neue Wir­kungs­be­le­ge („Out­co­mes”) für unse­re Angebote?
  • Tau­schen wir uns intern regel­mä­ßig und mit hin­rei­chend Zeit über unse­re Erkennt­nis­se und Erfah­run­gen aus?
  • Konn­ten wir unser Ange­bot sicht­ba­rer plat­zie­ren bzw. unser Allein­stel­lungs­merk­mal wei­ter aus­bau­en?
  • Gelang es uns, neue Ziel­grup­pen zu erschlie­ßen? (Wel­che?)
  • Haben wir neue För­der- & Kooperationspartner*innen gefunden?
  • Haben wir unse­re Öffent­lich­keits­maß­nah­men ver­bes­sert? Genü­gen wir den Min­dest­an­for­de­run­gen an Trans­pa­renz?
  • Haben wir neue Refe­ren­zen und Wir­kungs­be­le­ge, die wir in der Kom­mu­ni­ka­ti­on zur Öffent­lich­keits­ar­beit oder im Fund­rai­sing ein­set­zen können?
  • Kön­nen wir aus dem Gelern­ten neue Ange­bo­te oder Ideen ent­wi­ckeln?
  • Sind die Ange­bo­te ande­rer Akteu­re lücken­haft oder zei­gen ande­re Akteu­re gar Schwä­chen, die wir für uns nut­zen können?

Der Ange­bots-Check soll­te regel­mä­ßig wie­der­holt wer­den, etwa alle drei bis sechs Mona­te. Denn nur ein regel­mä­ßi­ger Abgleich lässt Rück­schlüs­se dar­auf zu, in wel­che Rich­tung sich die Orga­ni­sa­ti­on ent­wi­ckelt und ob die Gesamt­ent­wick­lung posi­tiv oder nega­tiv verläuft.