Moderne Arbeitswelten
New Work: Woher das Konzept stammt und was es uns bringt
„New Work” ist in aller Munde. Auch immer mehr Institutionen aus dem gemeinnützigen Sektor setzen sich mit ihrer Führungs- und Organisationsform auseinander. Doch was ist eigentlich so neu an dieser neuen Arbeit? Woher kommt das Konzept und welche Vorteile bringt es mit sich?
In unserer Virtuellen Kaffeepause am 10.11.2020 gab uns der Transformations-Experte Cornelius Schaub einen Einblick in die Idee des New Work.
Was ist so neu an New Work?
In seinem Impulsvortrag machte Cornelius Schaub deutlich, wie sich die Organisations- und Führungsformen im Laufe der Zeit gewandelt haben. Mit jedem neuen Zeitalter, welches die Menschheit durchlaufen hat, nahm die Komplexität von Prozessen zu. Während noch in der Phase der Agrarwirtschaft eine patriarchische Organisation mit auf Schutz und Strafe basierender Führung gut funktionierte, ist diese heute weit weniger erfolgsversprechend.
Wir befinden uns in einem Zeitalter, in dem sich Informationen blitzschnell über den Globus verbreiten. Lösungen können immer nur kollektiv gefunden werden. Für Individuen sind moderne Probleme in den meisten Fällen zu komplex. Deshalb basiert „New Work“ auf dem Konzept der Nutzung kollektiver Intuition durch co-kreative Prozesse. Methoden wie zum Beispiel „Design Thinking“ zielen genau darauf ab, gemeinsam in Gruppen in kurzer Zeit Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln.
Wie kann New Work ganz praktisch funktionieren?
Cornelius Schaub nennt fünf wichtige Prinzipien, auf denen New Work basiert und die für die Umsetzung eines New-Work-Arbeitsumfelds unabdingbar sind:
- Ausrichten nach einem gemeinsamen Purpose
Alle Teammitglieder sollten den gleichen Sinn und Zweck mit ihrer Arbeit verfolgen. Mehr dazu finden Sie auch in unserem Rückblick zur Kaffeepause mit KICKFAIR e.V. zum Thema „Purpose”. - Spannungsbasierte Zusammenarbeit und Lösungsorientierung
- Hierbei geht es nicht um Spannungen im negativen Sinne, sondern um Spannungen, die Impulse für Veränderungen hervorrufen und den Arbeitsprozess voranbringen. Spannung ist von daher der Unterschied zwischen dem, was ist und dem, was sein könnte.
- Schnelle iterative Lern‑, Feedback- und Entwicklungsprozesse
Im Gegensatz zu langfristigen Strategien, sollte hier ein Fokus auf kurze, sich wiederholende Prozesse gelegt werden. Damit werden Arbeitsprozesse der Schnelllebigkeit unserer heutigen Zeit gerecht. Visionsarbeit und kleine Strategieplanungen in Drei- bis Sechs-Monatszyklen rücken in den Fokus und direktes Feedback gewinnt an Bedeutung. - Organisation von Verantwortlichkeiten und Aufgaben in Rollen
Dabei wird sich von dem Glaubenssatz gelöst, dass es pro Mensch eine Position gibt, die von ihm besetzt wird. Stattdessen kann eine Person durchaus verschiedene Rollen innehaben, die nach eigenen Interessen und Kompetenzen festgelegt werden. - Transparenz
Allen sollte stets klar sein, wer gerade woran arbeitet und wer für was die Verantwortung trägt.
Ein erster Schritt in Richtung New Work
Die Reaktionen auf den Input von Cornelius Schaub waren sehr positiv, viele Teilnehmende zeigten sich motiviert und hatten Lust auf die neue Art der Zusammenarbeit. Zum Teil stellten die Teilnehmenden auch fest, dass sie schon viel mehr mit New Work arbeiteten, als ihnen bewusst war.
Auf die Frage, welchen ersten Schritt gemeinnützige Organisationen denn gehen können, um das Thema New Work anzustoßen, rät Cornelius Schaub, zu allererst die Rollen im eigenen Team genauer zu betrachten und explizit zu machen. Dabei gilt es folgendes zu definieren:
- Rollenname: Wie nennt sich die Rolle? Der Name darf auch durchaus kreativ sein!
- Purpose: Woran kann erkannt werden, dass eine Rolle erfolgreich ist? Dabei ist das „Wie“ egal, solange der Sinn und Zweck erfüllt wird
- Verantwortlichkeit: Welche Verantwortlichkeiten trägt diese Rolle? Wofür hat sie den Hut auf?
Weitere Infos zum Thema gibts auch hier: The Loop Approach …
Und Sie?
Arbeiten Sie in Ihrem Team schon nach den Prinzipien von New Work? Wo stehen Sie in Bezug auf Führung und Organisation? Tauschen Sie sich dazu gerne auch in unserer facebook-Gruppe zur Virtuellen Kaffeepause des SKala-CAMPUS aus!
Wenn Sie mehr über den SKala-CAMPUS erfahren möchten, schauen Sie gerne hier vorbei!