Klimaschutz
So erkennen Sie wirksame Klimaschutzprojekte
Welche Klimaschutzprojekte haben die Kraft zu großer Wirkung und warum, damit haben wir uns in unserem Themenreport Klimaschutz bereits im Jahr 2013 beschäftigt. Im Fokus der PHINEO-Analyse standen gemeinnützige Organisationen, die sich mit ihrer Arbeit für den Klimaschutz einsetzen.
Von 22 analysierten Organisationen wurden elf Projekte mit dem Wirkt-Siegel, der PHINEO-Qualitätsempfehlung für wirkungsvolles gesellschaftliches Engagement, ausgezeichnet. Sie haben in den vergangenen Jahren viel Gutes für das Klima bewirkt, einige von ihnen bis heute.
Welche Handlungsansätze können wirksame Klimaschutzprojekte haben?
Direkte CO2-Reduktion
Die Wirkungslogik solcher Projekte ist einfach: Hier werden Maßnahmen umgesetzt, die mit sofortiger Wirkung CO2 reduzieren. Das kann über Beratungsleistungen oder auch direkte Einsparmaßnahmen, z.B. die Installation von Stromsteckerleisten in privaten Haushalten, geschehen. Das kann geht aber auch via Biomasse, indem beispielsweise Wälder aufgeforstet werden, die wiederum CO2 in den Bäumen binden.
Mobilisierung und Lobbyarbeit
Die Politik darf nicht aus ihrer Pflicht entlassen werden, das ist klar. Klimaschutz braucht die Beteiligung aller an einem gemeinsamen Weg. Und es wird jemand gebraucht, der die Interessen und Meinungen bündelt und daraus politische Forderungen entwickelt und artikuliert –– und so den Bürger*innen und dem Klimaschutz eine Stimme gibt. Gemeinnützige Projekte mit dem Ziel, Gesetze, Rahmenbedingungen und Entwicklungen im Sinne des Klimaschutzes zu verändern, sind ein wichtiger Hebel, um indirekt deutliche CO2-Einsparungen auf den Weg zu bringen.
Qualität des Klimaschutzdiskurses sichern
Klimaschutz erfordert ein gemeinsames Verständnis des Themas. Gefragt sind sowohl Fachwissen als auch intensive Netzwerkarbeit. Die sich permanent verändernde und wachsende Wissensbasis und die vielen verschiedenen Fokuspunkte der Akteur*innen erschweren oftmals den Diskurs und die gemeinsame Zielverfolgung. Manche Organisationen wollen deshalb mit ihren Angeboten eine Wissensbasis schaffen, die alle Akteur*innen auf einen gemeinsamen Stand bringt. Sie bereiten zum Beispiel komplexe Inhalte verständlich auf und verbreiten sie über einheitliche Tools und Methoden, erstellen Materialien für den Schulunterricht oder starten Informationskampagnen.
Akzeptanz für Veränderungen schaffen
Nicht alles, was theoretisch einen Konsens erzielt, bleibt in der Praxis widerstandsfrei. Windräder: ja. Das Windrad hinter dem eigenen Haus: nein. Klimaschutz verlangt aber die Bereitschaft, auf bequeme Gewohnheiten zu verzichten oder gar Einschränkungen und Nebeneffekte in Kauf zu nehmen. Verschiedene Organisationen widmen sich deshalb Maßnahmen, die die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen durch Partizipation und Mitbestimmungsmöglichkeiten fördern. Sie informieren über Vorteile, Nutzen und Hintergründe von Aktivitäten und deren Auswirkungen, bringen Akteure zusammen und ermöglichen Informationsaustausch.
Selbstwirksamkeit erfahrbar machen
Klimaschutz braucht Mitmachangebote, die Einzelpersonen darin bestärken, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können. Gemeinnützige Organisationen bieten etwa Bildungsprojekte für Schulen und Unternehmen an und setzen niedrigschwellige Maßnahmen auf, z.B. Bäume pflanzen, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder klimaneutral kochen. Solche Projekte machen Einzelpersonen handlungsfähig und geben ihnen Werkzeuge an die Hand, vom Wissen zum Handeln zu kommen.
Bündnisse herstellen
Klimaschutz braucht starke Akteur*innen – und starke Bündnisse. Hier bringen die gemeinnützigen Organisationen zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Akteur*innen zusammen und unterstützen sie dabei, gemeinsame Strategien zu entwickeln, statt getrennt voneinander Einzelziele zu verfolgen. So wird die Wirksamkeit der Aktivitäten vieler Einzelner gebündelt und potenziert.
Alternativen schaffen und neue Wege gehen
Das Klima ist auf Kreativität angewiesen – und auf Menschen, die mutig sind und ihre Ideen in die Tat umsetzen. Gerade technische und soziale Innovationen sind essenziell für den Klimaschutz. Die Zivilgesellschaft hat stärker als jeder andere Akteur die Möglichkeit, neue Ideen und Methoden auszuprobieren oder Maßnahmen und Strategien aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Soziale Investoren können hier Maßnahmen auf den Weg bringen, die in ihrem eigenen Unternehmen nicht möglich wären, aber ein hohes Wirkungspotenzial für den Klimaschutz besitzen.
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