Gender & Diversity
Wie geschlechtergerecht arbeiten deutsche Stiftungen?
Eine Umfrage vom Bundesverband Deutscher Stiftungen und PHINEO zeigt: Viele Stiftungen stehen bei dem Thema noch ganz am Anfang – doch es findet ein Umdenken statt.
Nur selten ein Thema in der Förderpraxis
Bislang engagieren sich wenige Stiftungen mit Projekten im Bereich Geschlechtergerechtigkeit und auch der Aspekt des Gender-Mainstreaming – Stiftungen denken Geschlechtergerechtigkeit in all ihren Aktivitäten mit – ist wenig verbreitet. Über die Hälfte der fördernden Stiftungen in der Befragung sagten, dass sie bisher keinen Aspekt des Gender-Mainstreamings berücksichtigen und dies auch in Zukunft nicht für nötig halten. Ein Viertel der operativ tätigen Stiftungen ist dieser Ansicht.
Auch intern ist noch Luft nach oben
Im obersten Leitungsgremium (Vorstand oder vergleichbares Gremium) sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert: In 72 Prozent der befragten Stiftungen sind Frauen in der Minderheit, in einem Drittel der Fälle findet sich keine einzige Frau im Leitungsgremium. Bislang setzen auch nur wenige Stiftungen Maßnahmen um, um das Thema Geschlechtergerechtigkeit in ihrer Organisation voranzubringen.
Dabei gibt es eine Wechselwirkung zwischen externer Stiftungsarbeit und interner Geschlechtergerechtigkeit: Stiftungen, die Projekte im Bereich Frauen/Mädchen und Geschlechtergerechtigkeit fördern oder durchführen, sind intern gleichberechtigter aufgestellt als solche, die andere Schwerpunkte setzen.
Doch ein Umdenken findet statt
Fast die Hälfte der Stiftungen in der Umfrage möchte sich zum Thema Geschlechtergerechtigkeit weiterentwickeln und wünscht sich Unterstützung. Insbesondere wollen sie voneinander lernen: Wo gibt es gute Beispiele für gendersensible Stiftungsarbeit? Welche Stiftungen haben erfolgreich Schritte hin zu einer diverseren Belegschaft umgesetzt? Wie verknüpfen andere Stiftungszweck und Geschlechtergerechtigkeit?
Zum Download
Umfrage: Gender in Stiftungen
Wie setzen Stiftungen Geschlechtergerechtigkeit in Förderpraxis und Organisation um?
Für weitere Informationen:
Wiebke Gülcibuk
