3‑Fragen an…
Buchempfehlung: „Besser Spenden!” von Ise Bosch
Mit „Besser spenden!“ hat die Erbin und selbsternannte Spendenaktivistin Ise Bosch einen Ratgeber für nachhaltiges Geben veröffentlicht. Engagement-Tipps geben wir von PHINEO auch. Das Besondere an „Besser spenden!“: Das Buch ist aus der Perspektive einer Spenderin geschrieben. Ise Bosch beschreibt beispielsweise, wie sie mit moralischem Druck umgeht oder wie es ist sich als öffentlich bekannte Person zu engagieren. Das im Februar erschienene Buch ist eine Neuauflage der ersten Veröffentlichung vor mehr als zehn Jahren. Grund genug einmal nachzufragen.
Auf 208 Seiten teilst Du Deine persönlichen Erfahrungen und gibst Spendentipps & Empfehlungen. Was ist Dein wichtigster Ratschlag für alle potenziellen Philanthrop*innen?
Ise Bosch: Nehmen Sie das Spenden ernst und gehen Sie planvoll vor. Denn Spenden können einen Unterschied machen. Fridays for Future begann mit einer Zeitspende. Die Global Polio Eradication Initiative hat mittels Spenden Polio-Fälle um 99,9% reduzieren können. Wenn Sie das Spenden ernst nehmen, nehmen Sie sich selbst ernst.
Du propagierst zielgerichtetes, wirkungsvolles und nachhaltiges Spenden. Was genau meinst Du damit und worin unterscheidet sich das vom normalen Spenden?
Ise Bosch: Agieren statt reagieren. Es bedeutet sich klarzumachen: Welche Themen möchte ich mir vornehmen, was habe ich für Ressourcen dafür und wie finde ich guten Rat? Nachhaltiges spenden heißt,: die Sache auf mehrere Jahre anlegen, strukturfördernd denken statt kurzfristig auf Notlagen zu reagieren.
Welche Wirkung erhoffst Du Dir von Deinem Buch?
Ise Bosch: Das Buch soll allen neuen Schwung geben, die schon am planvollen Spenden sind. Ich hoffe auf ältere Vermögende, denen spätestens beim Schreiben ihres Testaments klar wird, dass ihr Erbe Gutes bewirken soll — und zwar nicht nur in der eigenen Familie! Und ich hoffe auf eine Generation von jüngeren Vermögenden, die aktivistisch an die Spendenarbeit geht – mit dem Wissen im Hintergrund, dass es auf ihr Engagement ankommt. Mehr als je zuvor. Philanthropie ist kein „nice to have“ mehr. Mehr noch: Wir sollten lernen, Geld an sich anders zu denken – nicht als Luxusartikel, sondern als Werkzeug.
Wenn Sie Fragen haben:
Linda Gugelfuß
