För­der­wett­be­wer­be: In wel­chen Fäl­len sind Aus­schrei­bun­gen sinnvoll?

Einen För­der­wett­be­werb erfolg­reich zu pla­nen und durch­zu­füh­ren, ist anspruchs­voll und zeit­auf­wän­dig. Sie soll­ten daher genau prü­fen, inwie­weit sich die­ses Instru­ment mit Ihren Vor­stel­lun­gen und Zie­len deckt.

Ein För­der­wett­be­werb ist sinn­voll, wenn …

  • Sie sich ein neu­es Tätig­keits­feld erschlie­ßen oder ein bestehen­des Enga­ge­ment aus­wei­ten möch­ten: Eine offe­ne Aus­schrei­bung ist bes­tens geeig­net, um neue Ideen und Initia­ti­ven ken­nen­zu­ler­nen und den eige­nen Wir­kungs­kreis zu ver­grö­ßern. Sie errei­chen näm­lich nicht nur die übli­chen Ver­däch­ti­gen, son­dern auch Orga­ni­sa­tio­nen, zu denen Sie zuvor noch kei­nen Kon­takt hat­ten. Zugleich signa­li­sie­ren Sie, dass Sie im The­ma mitmischen. 
  • Sie Ihre Mit­tel beson­ders fair und trans­pa­rent ver­ge­ben möch­ten: Ist Ihr Unternehmen/​Ihre Stif­tung lokal tätig oder gibt es vie­le Bewer­ber, wird der Aus­wahl­pro­zess oft kri­tisch beob­ach­tet. Eine offe­ne Aus­schrei­bung schafft glei­che Bedin­gun­gen für alle Bewer­ber und ver­deut­licht, dass die Aus­wahl unter objek­ti­ven, nach­prüf­ba­ren Kri­te­ri­en erfolgt.
  • Sie För­der­pro­jek­te stär­ker ver­gleich­bar machen möch­ten: Mit der Aus­schrei­bung kön­nen Sie För­der­an­trä­ge in einem stan­dar­di­sier­ten Ver­fah­ren erhe­ben. Die ein­zel­nen Anträ­ge las­sen sich so bes­ser mit­ein­an­der vergleichen.
  • Sie einen gesell­schaft­li­chen Bereich in eine bestimm­te Rich­tung len­ken möch­ten: Indem Sie eine För­de­rung mit bestimm­ten Bedin­gun­gen ver­knüp­fen, beein­flus­sen Sie die inhalt­li­che Aus­rich­tung Ihrer För­der­part­ner. Sie set­zen Impul­se bei allen, die sich für Ihre Aus­schrei­bung interessieren.

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Ein För­der­wett­be­werb wirkt nur dann nach­hal­tig, wenn der Deal auch für die Teil­neh­mer stimmt. Das ist der Fall, wenn …

  • das Ver­hält­nis von Auf­wand und Nut­zen für die Bewer­ber ange­mes­sen ist: Die Bewer­ber inves­tie­ren viel Zeit und Arbeit. Ihre Teil­nah­me muss sich daher loh­nen – sei es durch ein mög­li­ches Preis­geld, geför­der­te Trai­nings, Repu­ta­ti­ons­ge­win­ne oder neue Kon­tak­te. Wenn von vorn­her­ein klar ist, dass nur sehr weni­ge Bewer­ber einen Nut­zen haben, soll­ten Sie von einer offe­nen Aus­schrei­bung absehen.
  • die Bewer­ber akzep­ta­ble Erfolgs­wahr­schein­lich­kei­ten besit­zen: Wett­be­wer­be ber­gen ein Risi­ko für die Teil­neh­mer – wo es Gewin­ner gibt, gibt es auch Ver­lie­rer! Bei einem gro­ßen öffent­li­chen Inter­es­se kann die Ableh­nung eines Antrags bei­spiels­wei­se für eine Orga­ni­sa­ti­on fol­gen­schwer sein, weil sie an Anse­hen und Glaub­wür­dig­keit ver­liert. Die Wahr­schein­lich­keit, einen Vor­teil zu erlan­gen, soll­te daher für mög­lichst vie­le Wett­be­werbs­teil­neh­mer hoch sein.

Gezielt ein­ge­setzt, sind Wett­be­wer­be ein wert­vol­les Instru­ment. Damit sie gesell­schaft­li­che Wir­kung ent­fal­ten, muss jedoch das Ver­hält­nis von Auf­wand, Nut­zen und Risi­ko für die Teil­neh­mer stimmen.