Cor­po­ra­te Social Responsibility

Wie die Pur­po­se-Debat­te zur unter­neh­me­ri­schen Ver­ant­wor­tung beiträgt

10.05.2021

Spricht man über unter­neh­me­ri­sches Han­deln, geht es um mehr als nur Pro­fit und den Markt­wert des Unter­neh­mens, den Share­hol­der Value. Es geht um alle rele­van­ten Stake­hol­der und den sozia­len Fuß­ab­druck”, den eine Fir­ma durch ihr Han­deln hinterlässt. 

Vie­le Unter­neh­men stel­len sich die Sinn­fra­ge (eng­lisch: Pur­po­se). Sie wol­len klar beant­wor­ten, war­um es ihre Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen gibt und vor allem geben sollte.

War­um ist es gut, sich genau die­se Fra­ge zu stel­len? Wie kann eine kla­re Pur­po­se-Ori­en­tie­rung zur unter­neh­me­ri­schen Ver­ant­wor­tung bei­tra­gen? Das dis­ku­tier­ten wir im März zu einem ganz beson­de­ren Anlass: dem 10-jäh­ri­gen Jubi­lä­um unse­rer CC-AG. Zwei The­sen haben wir dabei aufgestellt. 

The­se 1: Pur­po­se ent­wi­ckelt sich zu einem zen­tra­len Füh­rungs­an­satz und trägt zur Siche­rung unter­neh­me­ri­schen Erfolgs bei

In Deutsch­land und welt­weit machen sich der­zeit zahl­rei­che Unter­neh­men auf den Weg, ihr Han­deln stär­ker an ihrem Pur­po­se zu ori­en­tie­ren. Der Begriff gelangt zuneh­mend in die brei­te unter­neh­me­ri­sche Land­schaft, da er neben dem Was“ (Visi­on) und Wie“ (Mis­si­on) das War­um“ in den Fokus nimmt. Der Pur­po­se ist die Daseins­be­rech­ti­gung einer Unter­neh­mung und ist des­halb zen­tral, wenn es um Füh­rung und Zukunfts­fä­hig­keit geht.

Dies unter­strich auch Åsa Skog­ström Feldt von IKEA Social Entre­pre­neur­ship bei ihrem Gast­vor­trag im Rah­men des CC AG-Work­shops: As a mana­ger it’s always easier to lead from a pur­po­se”. Sie berich­te­te über den Pur­po­se, an dem sich IKEA welt­weit seit sei­ner Grün­dung ori­en­tiert. Mit Blick auf die Erfol­ge, die sich dar­aus für IKEA über die Jah­re erga­ben, ani­mier­te sie die CC AG-Mit­glie­der dazu, die Sinn­de­bat­te in die stra­te­gi­sche Unter­neh­mens­aus­rich­tung zu integrieren. 

Neben die­ser Rele­vanz von Pur­po­se als Instru­ment für nach­hal­ti­ge Unter­neh­mens­füh­rung, spre­chen neu­es­te Stu­di­en für posi­ti­ve Effek­te eines star­ken und trans­pa­ren­ten Cor­po­ra­te Pur­po­se auf den Bereich des Per­so­nal­ma­nage­ments und –mar­ke­tings. Neue Mit­ar­bei­ten­de sind leich­ter zu gewin­nen, wenn klar ver­ständ­lich ist, war­um es das Unter­neh­men gibt und wel­chen Zweck ihre Arbeit erfüllt. Und bestehen­de Mit­ar­bei­ten­de zei­gen sich stär­ker moti­viert und blei­ben län­ger im Team. 

The­se 2: Wird der Pur­po­se-Pro­zess im Unter­neh­men ange­mes­sen gestal­tet, pro­fi­tiert das gesell­schaft­li­che Engagement

Eine erfolg­rei­che Reflek­ti­on und Imple­men­tie­rung des Pur­po­se kann nicht nur zum unter­neh­me­ri­schen Erfolg bei­tra­gen. Sie führt auch dazu, dass sich Unter­neh­men mit ihrer Rol­le in und für die Gesell­schaft bewusst aus­ein­an­der­set­zen. Denn für die Warum”-Frage müs­sen sie sich kon­se­quent die Bedar­fe all ihrer Stake­hol­der vor Augen füh­ren und gelan­gen damit zu einem zen­tra­len Ele­ment der Wirkungsorientierung. 

Setzt sich ein Unter­neh­men mit sei­nem Pur­po­se aus­ein­an­der, rückt auto­ma­tisch der Citi­zen­ship-Gedan­ke ins Zen­trum sei­ner Stra­te­gie – ein sta­bi­les Fun­da­ment für das gesell­schaft­li­che Enga­ge­ment von Unter­neh­men. Im Ide­al­fall führt dies dazu, dass das Citi­zen­ship näher an das Kern­ge­schäft rückt. Bud­gets für die­sen Bereich wer­den ver­läss­li­cher und sind weni­ger Schwan­kun­gen ausgesetzt. 

Damit die­se Poten­zia­le tat­säch­lich genutzt wer­den kön­nen, muss ein Pur­po­se-Pro­zess trans­pa­rent, strin­gent und mit hoher Prio­ri­tät ver­folgt wer­den. Wenn sich ein Unter­neh­men die Sinn­fra­ge stellt, eröff­net es einen umfas­sen­den Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess – des­sen soll­ten sich all jene bewusst sein, die sich auf die Rei­se machen. 

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